Der Debütroman des Schauspielers und Musikers Daniel Donskoy, Brennen, ist ein Roadtrip durch das Leben eines jungen Mannes, der vor allem eines möchte: sich lebendig fühlen.
In kurzen Episoden schildert er teils skurrile Begegnungen – etwa eine sizilianische Jagdgesellschaft, ein in Flammen stehendes Filmstudio nahe Auschwitz oder eine Nacht in Tel Aviv, die einst alles veränderte. Der Erzähler reflektiert dabei immer wieder über vergangene Zeiten und die Freundschaft zu einem gewissen Tyler, die nach Jahren wieder aufgenommen werden soll.
Kritisch fällt auf, dass Donskoy an manchen Stellen Gesprächs- und Gedankenpassagen einstreut, die durch ihre etwas pseudo-intellektuelle Färbung eher bemüht wirken. Seine Beschreibungen von Grenzübertritten, Übermut und Leidenschaft werden oft durch teils schwerfällige, selbstverliebte Sprachbilder ergänzt, was der Geschichte einiges von ihrer Kraft und Glaubwürdigkeit nimmt.
Szenen wie die Dreharbeiten im russischen Schnee, der Unterricht bei einer äußerst strengen Schauspiellehrerin oder die dramatisch aufgeladenen Gespräche über Krieg und Heimat wirken bisweilen etwas oberflächlich.
Der Roman erscheint dadurch mitunter so, als setze er mehr auf Effekthascherei als auf Tiefe.
Daniel Donskoy: Brennen
Kiwi-Verlag, Oktober 2025
320 Seiten, gebundene Ausgabe, 23 Euro
Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.
