Dan Wells: Mirador 01: Bluescreen

Los Angeles, 2050: Die Welt, wie wir sie kennen, hat sich verändert. Menschen sind vierundzwanzig Stunden am Tag online, haben sich sogar eine Art Plug-In implantieren lassen, dass ihre ganze Existenz bestimmt, das Djinni. Die 17-jährige Marisa lebt im Stadteil Mirador und widmet einen Großteil ihres Lebens einem Onlinerollenspiel. Mit ihrem Djinni verfolgt sie alle Online-Aktivitäten und verpasst nichts. Als ihre Freundin Anja eine seltsame Droge konsumiert, ist Marisa jedoch in heller Aufruhr. Bluescreen scheint das System ihrer Freundin völlig lahmzulegen, ja sie fast fernzusteuern. Welche Gefahr von der Droge wirklich ausgeht, merkt Marisa kurze Zeit später. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit.

Für Dan Wells‘ neuen Roman „Bluescreen“ braucht man ein gewisses Faible für technische Beschreibungen rund um Computersysteme und Programmierung. Gerade am Anfang der Geschichte wirken all die technischen Gegenstände in Marisas Welt befremdlich. Je mehr mal allerdings liest, desto klarer wird einem, dass Wells‘ Zukunftsvision gar nicht so weit hergeholt ist. Denkt man ausgehend von unserer heutigen Smartphone- und Tablet-dominierten Welt weiter, ist es durchaus möglich, dass wir in zwanzig Jahren so ähnlich leben. Im Los Angeles des Jahres 2050 werden Autos intelligent ohne Fahrer gesteuert, Unfälle gibt es kaum. Die Menschen sind ständig miteinander vernetzt, clevere KIs schneiden Werbeanzeigen und Schaufensterauslagen genau auf das einzelne Individuum zu. Erschreckend, aber es könnte wahr werden.

Ab diesem Moment und dieser Erkenntnis wird dann auch der Roman deutlich besser. Man hätte ihn insgesamt besser strukturieren können, er bleibt aber dennoch actiongeladen, futuristisch und spannend. Tolle Lektüre für ältere Jugendliche und Science Fiction Fans.

Dan Wells: Mirador 01: Bluescreen.
Piper, Oktober 2016.
368 Seiten, Taschenbuch, 12,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.

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Ein Kommentar zu “Dan Wells: Mirador 01: Bluescreen

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