Andreas Gruber: Sneijder & Nemez 03: Todesmärchen, gelesen von Achim Buch

Positiv an diesem Hörbuch ist, dass Achim Buch die diversen holländischen und schweizerischen Akzente ebenso gut rüberbringt, wie die jeweilige Stimmung. Gut, wenn auch nicht neu, fand ich den Gedanken, Morde an einem Faden entlangzuführen. In diesem Fall eben die Märchen von Hans-Christian Andersen – das gab es noch nicht. Wer sich mit der Biografie von Andersen beschäftigt und seine Märchen kennt, weiß, dass es durchweg um Kunstmärchen (keine Volksmärchen) handelt, in denen auch die Guten sterben können. Der Grundgedanke hat also was.

Der Profiler Marten S. Snejder kommt zunächst mal als arrogantes Arschloch rüber. Könnte was haben, aber der Funke hat bei mir nicht gezündet.  BKA-Kommissarin Sabine Nemez macht sich gemeinsam mit ihm daran, der blutigen Märchenspur zu folgen. Alle Spuren schienen auf Piet van der Loon zuzuführen, aber das kann nicht sein, der sitzt im hohen Norden im psychiatrischen Gefängnis.

Andreas Gruber hat in diesem dritten Band der Reihe eine ganze Menge Vergangenheit gepackt. Die Vergangenheit eines der Opfer, Piet van der Loons Vergangenheit und Marten S. Snejders Vergangenheit. Fans der Reihe sind vermutlich glücklich darüber, mehr über den Werdegang des Profilers zu erfahren. Da ich auf dieses Hörbuch eher zufällig gestoßen bin, fand ich die Anspielungen eher störend.

Insgesamt konnte mich die Geschichte nicht überzeugen. Im Gegensatz zu anscheinend vielen anderen gelang es mir nicht, Vergangenheit und Gegenwart sauber auseinanderzuhalten (die Geschichte wechselt zwischen vor 5 Jahren und heute) und ich hab dadurch immer wieder den Faden verloren. Deswegen kamen die Ermittlungsergebnisse für mich immer irgendwie aus heiterem Himmel. Außerdem hatte ich Schwierigkeiten, Hannah und Sabine auseinanderzuhalten, was das zuhören nicht einfacher gemacht hat.

Anscheinend eine Reihe, bei der man von vorne anfangen sollte.

Andreas Gruber: Todesmärchen, gelesen von Achim Buch.
der Hörverlag, August 2016.
1 mp3-CD, 9,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.

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