Basma Hallak: Between My Worlds & Between Your Memories

Wir treffen auf Kalima, sie hat einen gigantischen Shitstorm zu ihrer Ausstellung erhalten und flieht nun nach Island. Mit im Gepäck trägt sie ihre Verlorenheit, ihre panische Angst vor Ablehnung und einen Bildband über Island, den sie schön ewig besitzt. Als sie auf Nói trifft, spürt sie sofort eine tiefe Verbundenheit mit dem Jungen, der ein Faible für Blumen hat und sie überredet ihn, sie bei sich anzustellen. Er bezahlt sie mit Touren durch Island und sie kommen sich langsam näher, doch Kalimas Dämonen aus der Vergangenheit kriechen langsam wieder hervor und sie flieht sogar wieder zurück in ihre Heimat Berlin. Hier will sie nur eines, und zwar alles vergessen, ganz egal was sie sich mittlerweile in Island aufgebaut hat und vor allem muss sie vergessen, was an einem verhängnisvollen Tag in einem Einkaufszentrum passiert ist … eigentlich will sie auch ihre große Liebe Nói vergessen, aber ist dies so einfach? Nein, denn er steht plötzlich auf der Schwelle und bittet sie bei ihr bleiben zu können. Aber kann sie dies zulassen, nachdem sie nicht mehr sie selbst ist?

Dramatische Geschichte, die so viel mehr als nur normal ist, sie vermittelt wichtige Botschaften. Man sollte die Trigger Warnungen des Verlages auf jeden Fall ernst nehmen, denn es geht um die Themen Ausländerhass, Selbstzweifel, Panik und mehr.

Die beiden Bücher bauen aufeinander auf, weshalb man sie nicht unabhängig zueinander lesen kann und nach dem Cliffhanger bei Band eins auch besser den Zweiten gleich zur Hand hat, um weiter lesen zu können und sich nicht ewig die Frage zu stellen, wie es nun weiter gehen wird.

Obwohl mir die Geschichte von Kalima und Nói ganz gut gefallen hatte, tat dies der Schreibstil der Autorin leider nicht so ganz. Manches Mal wiederholen sich die Gedankengänge und es gibt seitenweise Beschreibungen gewisser Dinge, die man auch einfach ein bisschen abkürzen hätte können. Der Humor in der Geschichte war allerdings dann wieder gut umgesetzt und das Lesen wurde nicht langweilig. Ich tu mich also irgendwie schwer, eine richtige Bewertung zu dem Buch zu finden, denn an dem Schreibstil lag es definitiv nicht, dass ich bei der Geschichte dran geblieben bin. Emotional erreichen konnte das Buch mich allemal und es fühlte sich auch nicht so sehr in die Länge gezogen an, dass ich mich zwingen musste weiter zu lesen. Denn ansonsten hätte ich nicht gleich beide Bücher der Reihe lesen wollen.

Die Protagonisten waren sehr sympathisch und gut dargestellt, man bekam ein sehr gutes Bild von ihnen, sie hätten aber ein bisschen mehr Tiefe bekommen können, denn diese erreichten sie leider auch im zweiten Band nicht, und sich ein wenig schneller weiterentwickeln können, anstatt sich immer gleich zu geben. Ich habe mir da einen größeren Schritt erwartet, es dauerte einfach zu lange bis sich in ihrer Entwicklung was tut.

Alles in allem aber ein gutes Buch für zwischendurch, was mir im ersten Band allerdings ein bisschen besser gefallen hatte als im Zweiten.

Fazit: Diese Reihe ist das Debüt der Autorin, sie kann sich also dementsprechend ja noch weiter entwickeln in der Zukunft, ich werde auf jeden Fall ein Auge auf weitere Büchern von ihr haben. Alles in allem eine runde Geschichte, die in sich schlüssig ist und man nie den Faden über das Gelesene verliert. Ein Buch, dass ich mittelmäßig bewerten würde.

Basma Hallak: Between my worlds & Between my memories
Knaur, September & Oktober 2024.
464 & 448 Seiten, Taschenbuch, jeweils 16,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Katja Plattner.

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