Der Amerikaner B.J. Novak, geboren 1979, scheint ein Alleskönner zu sein. Er hat nicht nur in den Hollywoodfilmen „Inglourious Basterds“, „Saving Mr. Banks“ und „The Amazing Spider-Man 2“ mitgespielt, sondern schreibt auch noch hervorragende Bücher. Die Geschichten in seiner Sammlung „Cornflakes mit Johnny Depp“ sind oft witzig, meist tiefsinnig, immer lesenswert.
In einer Geschichte wird Elvis Presley erst nach seinem vermeintlichen Tod glücklich. Statt wirklich zu sterben, verdingt er sich fortan als erfolgreiches Elvis-Double. Der Vorteil: Er ist den Druck los, der wirkliche Elvis sein zu müssen.
Oft entwickeln sich die Geschichten anders als erwartet, stecken voller Überraschungen – wie die Story, in der sich eine Clique große Sorgen um ihren Kumpel Willie macht, der durch Alkohol und Drogen immer tiefer zu versumpfen scheint. Am Ende jedoch steht Willie am besten von allen da, während der Rest der Clique wirklich langsam vor die Hunde geht.
Das ganze Buch mit mal längeren, mal ganz kurzen nur eine Seite umfassenden Miniaturen ist geprägt von einem leisen Humor – vergleichbar vielleicht tatsächlich mit dem von Woody Allen, wie ein amerikanischer Kritiker anmerkte.
Immer jedoch schwingt auf einer zweiten Ebene eine tiefere Einsicht mit, über die es sich nachzudenken lohnt. Ein schönes Buch.
B.J. Novak: Cornflakes mit Johnny Depp.
Blumenbar, August 2014.
333 Seiten, Gebundene Ausgabe, 18,00 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.