Der 11jährige Felix Winter liegt nach einem Unfall 263 Tage im Koma. Als er endlich erwacht, haben sich seine Interessen und Hobbies, ja seine gesamte Wahrnehmung verändert. Und so beschließt er, seine neue Persönlichkeit auch nach außen hin zu unterstreichen. Er nennt sich fortan „Anders“. An die Zeit vor seinem Unfall hat er keine Erinnerung und das soll – wenn es nach den Wünschen zweier Klassenkameraden geht – auch so bleiben…
Wie eigentlich immer bei Andreas Steinhöfel handelt es sich bei „Anders“ um eine tiefgreifende, vielschichtige Geschichte. Er verwebt unter anderem mystische und psychologische Elemente miteinander und lässt die Story auf unterschiedlichen Ebenen spielen. So werden Felix Erlebnisse und Gefühle geschildert, seine Erfahrungen mit seinem veränderten Ich. Aber wir erhalten auch Einblick in das Beziehungsgeflecht seiner Eltern untereinander sowie in Bezug auf ihr Verhältnis zu ihrem Sohn.
Umgesetzt wurde die Fassung vom WDR und mit bekannten TV-Stimmen wie Udo Wachtveitl und Friederike Kempter prominent besetzt. Sieschaffen es, die einzelnen Charaktere lebendig in Szene zu setzen, so dass die 77 Minuten Spielzeit wie im Flug vergehen. Ein Hörspiel, das noch lange nachhängt und sicher auch noch viele Erwachsene zu überzeugen vermag. Sehr gelungen!
Andreas Steinhöfel: Anders – Das Hörspiel.
Silberfisch, Januar 2016.
1 CD, 12,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Nadine Roggow.