Als Kommissar Clemens Wallner, Chef der Kripo Miesbach, die Nachricht erhält, man habe die Leiche eines alten Mannes gefunden, bleibt ihm beinahe das Herz stehen: Sein 86-jähriger Großvater Manfred ist seit Stunden verschwunden.
Am Tatort angekommen stellt er erleichtert fest, dass Manfred wohlauf ist – er und Polizeiobermeister Leonhardt Kreuthner haben den Toten, einen Klaus Wartberg, entdeckt. Mit ihnen im Haus befindet sich eine junge Frau – mit der Tatwaffe in der Hand. Der Fall scheint klar. Doch schon bald stellt sich heraus, dass der Ermordete gar nicht tot sein dürfte. Ihn hat es nämlich nie gegeben. Seine Papiere sind gut gemachte Fälschungen. Wer also war der Tote wirklich? Was verbindet ihn mit der jungen Frau? Und warum musste er eine andere Identität annehmen?
„Schwarzwasser“ ist der bereits siebte Fall für das ungleiche Tegernseer Ermittler-Duo Wallner und Kreuthner. Naja, Ermittler-Duo ist vielleicht zu viel gesagt, denn Kreuthner geht doch eher eigene Wege und ermittelt auf recht unkonventionelle, wenn nicht gar illegale Weise. Manche Szenen erinnern geradezu an eine Slapstick-Komödie, da bleibt kein Auge trocken. Und genau das macht den Reiz der Lektüre aus. Die Handlung, die einen durchaus ernsten Hintergrund hat und vom Autor perfekt auf zwei Zeitebenen konstruiert ist, bildet eine überaus gelungene Mischung aus Humor und Spannung. Der bayerische Lokalkolorit und Mundart tun ihr Übriges, dem Buch seinen speziellen Charme zu verleihen.
Auch Einsteigern ist dieser Band zu empfehlen. Schnell lernt man die Eigenheiten der (zum Teil) recht kauzigen Protagonisten kennen – und lieben.
Meine Urlaubslektüre-Empfehlung für dieses Jahr! Nicht nur für den Bayern-Urlaub…
Andreas Föhr: Schwarzwasser.
Knaur, Juni 2017.
400 Seiten, Taschenbuch, 14,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Nadine Roggow.