Kein anderer Autor ist mit 90 Jahren so ein Vielschreiber wie Andrea Camilleri. Jetzt sind neun neue Montalbano-Krimis des italienischen Bestseller-Autors erschienen: acht Kurzkrimis und ein Roman.
Ein Herz für kleine Sünder hat der sizilianische Kommissar in den acht Fällen von „Der ehrliche Dieb“. Es geht um Brandstiftung in einem Hotel, um einen Mord auf einem Fischkutter, um eine verschreckte Bardame auf der Flucht, einen Banküberfall, eine junge Frau, die einen Autounfall hatte und natürlich auch um die italienische Mafia. Immer mit dabei sind Montalbanos Verlobte Livia und sein Assistent Fazio.
Es sind liebenswerte Figuren, mit denen sich der Kommissar in Vigàta auf Sizilien herumschlagen muss – kleine Ganoven , aber auch gefährliche Gangster.
Die schönste Geschichte ist die Titelgeschichte, der letzte Krimi, „Der ehrliche Dieb“. Einem charmanten Gauner kommt Montalbano da auf die Schlichte – und lässt ihn am Schluss laufen, so, wie es wohl auch die Leser getan hätten.
Alle acht Kurzkrimis erzählt Camilleri jeweils ins vier Kapiteln, auf je rund 40 Seiten. Für einen ganzen Roman hätten die Geschichten nicht gereicht, aber den liefert der italienische Autor mit der so schönen Sprache in dem neu übersetzten Roman „Das Lächeln der Signorina“.
Andrea Camilleri: Der ehrliche Dieb.
Bastei Lübbe, September 2015.
320 Seiten, Gebunde Ausgabe, 18,00 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Julia Gaß.