Alma Katsu: The Hunger – Die letzte Reise

Springfield, Illinois im Jahr 1846: Die „Donner Party“ eine Gruppe von Familien mit Kindern, die von dem Donner-Clan angeführt wird, macht sich auf den Weg nach Kalifornien. Alle sind sich im Klaren, dass die Reise keine leichte sein wird. Doch so beschwerlich, wie sie sich dann herausstellt, hat sie sich niemand vorgestellt. Schon bald wird ein Junge des Trecks unweit des Lagers tot aufgefunden. Er ist seltsam verstümmelt, die Wunden sind aber keinem Tier, das die Anwesenden kennen, zuzuordnen. Schon bald werden Männer entsandt, die das Monster stellen sollen. Unterdessen bewegt sich die Menschengruppe immer weiter auf einen Gebirgspass zu, der als besonders gefährlich gilt.

Alman Katsus Roman, der eine Mischung aus historischer Geschichte und Thriller bietet, ist von der ersten Seite an sehr atmosphärisch dicht geschrieben. Die Donner Party hat es wirklich gegeben. Sie wanderte die im Roman beschriebene Strecke nach Westen mit 87 Personen, 34 von ihnen überlebten die Reise nicht, da die Gruppe in den Bergen vom Winter überrascht wurde. Es ist überliefert, dass es zu kannibalistischen Handlungen kam. Ein Monster findet sich in den Aufzeichnungen der Siedler nicht – aber wer sagt, dass es dieses nicht doch gegeben hat? Auf dieser Frage baut Alma Katsu ihre Geschichte auf.

Die beschwerliche Reise wird aus Perspektiven unterschiedlichster Siedler, Männer wie Frauen, beschrieben. Das vermeintliche Monster scheint mitten unter ihnen zu sein und als Leser oder Leserin begibt man sich natürlich auf die neugierige Suche. Und Verdächtige gibt es mehr als genug. Jede der Figuren verbirgt meist mehr als ein Geheimnis und gibt sich den anderen gegenüber verschlossen. Da sich die Menschen aber aufgrund der Gruppengröße und Situation miteinander auseinandersetzen müssen, kommt es zu einigen Konfrontationen.

„The Hunger – Die letzte Reise“ ist ein toll zu lesender Roman abseits vom Klischee. Eine spannende, gut umgesetzte Geschichte!

Alma Katsu: The Hunger – Die letzte Reise.
Heyne, August 2018.
448 Seiten, Taschenbuch, 14,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.

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