Thea Hong: Seoulicious

Hamburg oder Seoul. Soul oder Hamburg. Mit beiden Städten ist Suki verbunden, aber wo ihr Platz im Leben ist, ist sie sich nicht ganz sicher. Außer dass sie sich in der Hansestadt wegen des oftmals gräulichen Wetters und dem Gefühl sich anpassen zu müssen, nur bedingt wohlfühlt. Die Schilderungen dieser Situation und insbesondere Sukis Innenleben wirkten realistisch und haben mich anfangs auch etwas schockiert. Jedoch regte mich diese Tatsache zum Nachdenken darüber an, wie schwierig es sein kann, wenn man in zwei Ländern zu Hause ist oder wie oberflächlich wir gegenüber anderen Personen manchmal sind.

Des Weiteren konnte ich Sukis Hin- und Hergerrisenheit gegenüber ihrer Mutter und Zwillingsschwester Yoona gut nachvollziehen. Auch wenn Yoona sehr anstrengend und naiv gewirkt hat, konnte ich ihr diese Rolle abkaufen. Dementsprechend echt wirkte ihr Verhalten. Darüber hinaus sind mir die bildhaften Schilderungen von Seoul aufgefallen, die mir geholfen haben, eine gewisse Vorstellung von Südkoreas Hauptstadt zu bekommen. Ferner mochte ich es, dass die Autorin in ihrer Geschichte viele koreanische Ausdrücke, deren Bedeutung in einem Glossar vermerkt sind, benutzt hat.

Zudem habe ich während des Lesens einige koreanische Gerichte kennengelernt. Dies führte beim Lesen zu einem Gefühl von Lebendigkeit. Jin, den Suki in der Kochshow kennenlernt, hat mir von den verschiedenen Charakteren am besten gefallen. Er erschien mir als eine Person, die ich gerne in meinem Freundeskreis hätte. Die Social Media-Welt, genauer TikTok, wurde detailliert mit in die Geschichte eingebunden. Abgesehen von den positiven Aspekten möchte ich noch anmerken, dass ich an einigen Stellen manchmal Probleme mit dem Inhalt hatte, weil ich mich manchmal zu alt für das Buch gefühlt habe. Dennoch wollte ich die Geschichte zu Ende lesen und die Spannung existierte dann doch ausreichend genug.

Thea Thong: Seoulicious-Fake Me, Real You
Novel Arc Verlag, 14.01.2025.
396 Seiten. Softcover, 16,50 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Anna Kowal.

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