Jamie Wheal: Next Level Living

Der englische Originaltitel könnte passender nicht sein: „Recapture the Rapture: Rethinking God, Sex, and Death in a World That’s Lost Its Mind“.

Auf 514 Seiten offenbart der Autor ein intensives Transformationsprogramm, das Traumata heilt, Inspiration steigert und uns dabei hilft, aufzuwachen, endlich erwachsen zu werden und für eine Welt einzustehen, die uns alle braucht.

Denn wenn wir uns spirituell weiterhin nicht weiterentwickeln „[…] und anderen das Feld überlassen, wird uns nichts anderes übrig bleiben, als auf einem ausgelaugten Planeten Mad Max zu spielen, während eine Handvoll Tech-Tycoons ihr Bewusstsein auf Computer laden oder sich einen der letzten Flüge ins All sichern.“ [S. 19]

Seite um Seite, Wort für Wort, habe ich all das wertvolle Wissen aufgesaugt, denn der Autor holt „radikale“ Forschung aus ihren Nischen heraus und wendet sie auf den Mainstream an. Weiterlesen

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Zoran Drvenkar: Wir: Die süßen Schlampen

Sie sind so oberflächlich wie eine Pfütze am Straßenrand und schauen auf ihre Handys, als wären es Navigationsgeräte, ohne die sie nicht wüssten, wo sie nach dem Film hingehen sollen. Sie haben zu viel, und weil sie zu viel haben, wollen sie mehr und mehr, denn sie kennen es nicht anders. Sie sind gierig, […].“ (Nessi, Zitat S. 35)

Mich reizten an diesem Thriller der ansprechende Klappentext und die Zeilen auf dem Buchrücken. Denn die sechszehnjährigen Mädchen wirken in der Story wirklich unantastbar, unsterblich und unzertrennlich.

Als ich mit dem Lesen begonnen habe, ist mir dann nach 67 Seiten aufgefallen, dass mir die Geschichte bekannt vorkommt. Also habe ich in meinem Bücherregal gesucht und bin auf den Thriller „Du“ (VÖ: 2012) vom selben Autor gestoßen, den ich damals abgebrochen hatte, da er mir persönlich zu langatmig und verworren war. Weiterlesen

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Jasmin Gonzalez: Wir sind die Töchter der Hexen, die ihr nicht verbrennen konntet

Das Buch ist hip, rebellisch, ganzheitlich, tiefgreifend, modern und verspricht ein pures, anregendes Lesevergnügen. Von mir wurde es rasant und intensivst durchgesuchtet. Dabei habe ich unglaublich viel Wertvolles sowie Berührendes markiert, denn die Autorin schreibt schonungslos ehrlich, von Herz zu Herz.

Du ahnst es selbst, Frauen lesen nicht nur kitschige Liebesromane. Und dieses ist keines der typischen Klischee-Bücher. Jasmin Gonzalez hat eine Lektüre kreiert, die mich unterhalten, aber auch zum Nachdenken angeregt hat – ein Plädoyer für Weiblichkeit und Female Empowerment.

Es ist tatsächlich sehr schwierig, zu sagen, was ein grandioses Buch für eine Frau ist, ohne jemanden zu beleidigen oder eine feministische Debatte auszulösen, doch dieses hier ist Gold wert. Aber es geht nicht darum Männer zu bashen, sondern Zusammenhänge zu verstehen. Beispielsweise wird die Institution Kirche (die über dem Recht steht und sich über jegliche moralische Regel hinwegsetzen kann) und die herrschende männliche Elite kritisch unter die Lupe genommen. Außerdem wird u. a. die sogenannte Hexenwunde* „witchwound“ definiert, die noch immer tief in unserem Unterbewusstsein verankert ist. Weiterlesen

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Elisa Aseva: Über Stunden: Posts

„Über Stunden“ ist eine scharfzüngige und schwindelerregend feinsinnige Lektüre, die gleichsam wachrüttelt und fasziniert. Das Buch ist viel mehr als nur Posts, Prosaminiaturen und gesammelte Lyrik, denn zwischen den Zeilen ihrer ehrlichen, zum Teil politischen Statements und poetischen Alltagsbeobachtungen funkelt die Glut. Ja, Glut kann funkeln, wenn sie von Elisa stammt, dieser starken modernen Frau.

Im Kern geht es jedoch auch um ihre Erfahrungen als Woman of Color in Berlin. Dabei fängt sie eine rohe Wahrheit ein, die so persönlich und gleichzeitig so universell ist. Sie schreibt in einem lebhaften, coolen Stil und zeigt sich nur im Ungesagten verletzlich.

Mit einer guten Prise Humor und Ironie seziert sie poetisch Themen wie Rassismus, Klassenunterschiede, Gentrifizierung, Beziehungen und das Virus. Sie nimmt uns als Leser* an die Hand und lässt uns durch ihr Kaleidoskop in ihre Welt blicken. Weiterlesen

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Sophie Cousens: Unsere Zeit ist immer

Als ich das Buch das erste Mal in meinen Händen gehalten habe, hat mich die goldglitzernde Reliefschrift des Covers wunderschön angefunkelt.

„Unsere Zeit ist immer“ handelt von Minnie und Quinn, die beide zur selben Zeit am Neujahrstag kurz nach Mitternacht im selben Krankenhaus zur Welt gekommen sind. Dabei verdrängte Quinn sie um wenige Minuten und gewann somit den Geldpreis als erstes Baby Londons in 1990. Aber erst an ihrem dreißigsten Geburtstag lernen sich die beiden kennen. Im Laufe der Story erfahren wir nach und nach, wie oft sich ihre Wege zuvor fast gekreuzt hätten.

Minnies Lebensweg wird hartnäckig von ihrem „Geburtstagsfluch“ (selbsterfüllende Prophezeiung) beeinflusst, der tief in ihrem Unterbewusstsein verwurzelt ist und sie somit aktiv alle Fettnäpfchen in ihr Leben zieht, in die sie dann unausweichlich hineinstolpert. Quinn hingegen ist ein Goldjunge, der mit dem silbernen Löffel im Mund geboren wurde.

Auf den 496 Seiten wird dem Leser* so viel geboten und man kann das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Weiterlesen

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Trish Doller: Du hast gesagt, es ist für immer

Was mich mit diesem Buch verbindet? Was mich genau verzaubert hat? Die Liebe zum Meer und das karibische Setting. Ich käme zwar nie auf die Idee, selbst einen Segeltörn zu unternehmen, da mir die Achterbahnfahrten auf dem Meer nicht bekommen. Doch darüber zu lesen ist himmlisch. Genauso himmlisch wie der großartige Schreibstil der Autorin.

Als Leser begleiten wir Annas Segelroute von Florida über die Bahamas ins Karibische Meer und springen von Insel zu Insel. Gleichzeitig führt uns die Story in ihre Seele, denn sie muss den schweren Verlust ihres Verlobten verarbeiten. Beim Lesen haben mich die ganze Zeit über kribbelige Urlaubserinnerungen begleitet und das Gefühl, dass ich jede Sekunde selbst noch einmal in die Karibik aufbreche. Weiterlesen

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Kim Rabe: Berlin Monster – Nachts sind alle Mörder grau

„Berlin. Vor dreißig Jahren ließ die Strahlung einer Bombe den Aberglauben der Menschen lebendig werden. Heute brüten Dschinns in Kreuzberger Shisha-Cafés, Feen tanzen die Nächte in Friedrichshainer Clubs durch, und Hipster-Kobolde sind die Herren der Kneipen von Neukölln.“ (Auszug Klappentext)

Der Klappentext verspricht eine atemberaubende Story, die zwischen Thriller und Urban Fantasy rangiert und dabei Gänsehaut-Feeling vom Feinsten ankündigt. Doch das erfüllt „Berlin Monster“ leider nicht ganz.

Das Setting ist perfekt ausgearbeitet und hat mir beim Lesen der 416 Seiten richtig Spaß bereitet. Auch die Idee ist grandios, verliert aber leider schnell seine Magie und Spannung. Weiterlesen

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Christiane Antons: Nanas Reise: Und zwischen uns all die Farben

Das beeindruckend schöne Cover – ein urbanDECOLLAGE-Werk – wurde mit einem Bild von Matze Brandt gestaltet. Diese Kunstaffinität spiegelt sich auch in diesem hinreißend warmherzigen und farbverliebten Roman voller feinsinniger Beobachtungen wider, der gewürzt ist mit Rückblenden, humorvollen Anekdoten und interessanten Details während der Reise. In jeder Passage dieses spannenden Roadtrips konnte ich mit den liebenswerten Protagonisten mitfiebern, denn sie erlebten so viele bemerkenswerte Momente.

Die Protagonistin Nana ist Synästhetikerin, dies ist ein neurologisches Phänomen. Sie erlebt täglich eine Vermischung ihrer Sinnesqualitäten: Nana sieht und empfindet Buchstaben und Worte in vielfältigen Farben.

Statt Blau wollte sie Türkis verwenden. Sie liebte den Farbton, weil er besonders leuchtete und interessanterweise erschien das Wort vor ihren inneren Augen in demselben Farbton, den es beschrieb. Die Form des Wortes war außerdem wunderschön geschwungen, eine sanfte Welle mit einem Hauch Glitzer an der höchsten Stelle. So sah in ihrer Welt das Wort Türkis aus.“ (eBook Pos. 58) Weiterlesen

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Femi Fadugba: The Upper World – Ein Hauch Zukunft

Direkt auf den ersten Seiten hat mich die gleiche erfrischende Neugier gepackt, die mich durch Träume treibt: keine Panik, nicht wegrennen, sondern mit Anlauf hineinstürzen. Es geht um Esso, einem schwarzen Teenager in Londons Süden, der nicht nur in einen Bandenkrieg stolpert, sondern ein Autounfall ihm auch noch plötzlich Visionen von einer Welt zwischen Vergangenheit und Zukunft beschert.

Meine Kollegen behaupten, dass ich Wissenschaft mit Voodoo vermische, aber ich glaube, dass jeder von uns Verborgene Energie spüren kann. Sie umgibt uns, fließt an uns vorbei, durch uns hindurch.“ (Seite 326)

Man spürt, dass in dem Buch persönliche Erfahrungen des Autors eine tragende Rolle spielen, dennoch konnten mich die wissenschaftlichen Erklärungen nicht gänzlich packen. Ich bin hin- und hergerissen. Die anregend-geistreiche Grundidee und der rhythmisch-bemerkenswerte Schreibstil wird leider durch eine nicht immer nachvollziehbare Storyline, blassen Charakteren und gefühlt seitenweise Physiktheorien ausgebremst. Weiterlesen

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Colleen Hoover: Layla

Das unfassbar schöne Cover und der Klappentext haben mich dazu bewegt, Colleens neuestes Buch lesen zu wollen. Und ja, bei all den Büchern von Hoover ist es immer wie ein Griff in eine Wundertüte. Du weißt wirklich nie, was dich erwartet. Und auch „Layla“ wird sicher wie schon der Vorgänger „Verity“ sehr polarisieren.

„Layla“ bedeutet auf Arabisch „Nacht“. Die Nacht ist es, die die Schwelle zur Welt der Geister verkörpert. Mich fasziniert Paranormales, jedoch ist dies eine paranormale Story ohne heftige Gänsehaut-Momente. Ob all die Begebenheiten parawissenschaftlich korrekt dargestellt sind, sei dahingestellt. Allerdings wird das vermeintlich „paranormale“ sehr schnell nicht mehr übersinnlich, sondern erklärbar. Die Idee gefällt mir wirklich sehr, doch die Stimmung wirkt leider keineswegs gruselig, bedrohlich oder düster-atmosphärisch. Bemerkenswert empfand ich hingegen die Denkanstöße zu den feinstofflichen Sphären und das Leben nach dem Tod. Weiterlesen

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