Erin A. Craig: Haus aus Salz und Tränen

Sie leben auf den rauen Inseln von Salann – die Töchter des 19. Herzogs von Highmoor. Einst waren sie eine glückliche Familie – ein treu sorgender Vater, eine liebevolle Mutter und ein Dutzend Töchter bevölkerten das Anwesen und verbreiteten gute Laune.

Doch dann schlug das zu, was die Anwohner der Inseln inzwischen als Fluch bezeichnen. Erst traf es die Mutter, die das Volk des Salzes der See zurückgeben musste, dann starben nicht wenige als fünf der Schwestern nach und nach teilweise unter tragischen Umständen. Dass der Herzog auf dem Festland eine neue Liebe, eine junge Frau fand, die nun mit seinem ersten Sohn schwanger ist, sorgt dafür, dass die einjährige Trauerzeit abrupt abgekürzt, die Schwestern mit neuen Roben und sündhaft teuren Feenschuhen ausgerüstet werden und ein Ball ausgerichtet wird. Dass die Schwestern von den anwesenden Galanen nicht zum Tanz aufgefordert werden trübt die Stimmung nicht unwesentlich. Alle Bewohner der Inseln munkeln vom Fluch, gehen auf Distanz zur Familie. Da kommt es gut, dass die Töchter anderweitig ihre Nächte durchtanzen – doch wo finden die Bälle statt und wer nur sind ihre Partner? Weiterlesen

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Michael J. Sullivan: Die Riyria-Chroniken 02: Das Geheimnis der Dornigen Rose

Der Eine, Royce, ist ein Dieb und gnadenloser Mörder den innerlich scheinbar nichts anficht. Der Andere, Hadrian, ein mitfühlender Recke, der meisterhaft mit seinen Schwertern umgehen kann. Ein Gelehrter brachte sie zusammen, nun kehren sie nach Medford zurück um sich bei denen, die sie schwer verletzt aufgenommen und gepflegt haben, zu bedanken. Dass es sich bei diesen großherzigen Samaritern um Pro##stituierte handelt ist für unsere Beiden irrelevant. Sie haben eine Ehrenschuld zu tilgen, zumal Royce sich, das erste Mal im Leben, um einen anderen Menschen sorgt. Dass sie mitten in ein politisches Komplott hineinkommen, das die Ermordung der königlichen Familie und die Usurpation des Throns zum Ziel hat, macht die Angelegenheit dann interessant und herausfordernd – finden sich unsere Beiden doch, wie auch ein junger Stallbursche plötzlich und unerwartet, buchstäblich mitten im Feuer wieder …

Der zweite Band der Riyria Chroniken liegt vor mir. Schilderte uns der Verfasser im Auftaktroman der Trilogie „Im Schatten des Kronturms“ das Kennenlernen unser so ungleichen Recken, so steht dieses Mal die Vorgeschichte zu der Handlung, auf die er seine sechsteilige Riyria Saga aufgebaut hat, im Mittelpunkt des Plots. Und dies bringt uns ein Wiedersehen mit bekannten Figuren – nur, dass diese eben jünger sind und ihre ganz großen Abenteuer noch vor sich haben. Dabei liegt die Krux für diejenigen Leser, die die Riyria-Saga bereits goutiert haben darin, dass sie die Handlung per se bereits kennen – spricht, der Überraschungseffekt eher mau ausfällt. Wir wissen wer der Verräter ist, wem Ungemach droht und wie sich die Beziehungen der Figuren untereinander entwickeln werden. Dies nimmt der Handlung naturgemäß viel von ihrer Faszination und Spannung. Weiterlesen

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Joshua Tree: Singularity

Die Zukunft – die Meere sind übersäuert, Dank der zu lange geleugneten globalen Klimaerwärmung sind die Polkappen geschmolzen und ganze Landstriche unter Wasser. Das Land ist ebenso übersäuert wie das Meer, das kaum mehr einen Lebensraum für Tiere bietet. Die allermeisten Fische und Meeressäuger sind ausgestorben. Passend dazu fällt saurer Regen, der bei Hautkontakt zu juckenden Ekzemen und Krebs führt.

Dank Fortschritten in der Nanotechnologie und der Entwicklung von KIs sind Menschen, zumindest die Begüterten unter diesen, körperlich unsterblich geworden. Mittels implantierten Hub sind sie permanent online, wird alles was sie erleben, was sie denken hochgeladen. Dem Alltag entflieht man in virtuelle Welten, die von der Wirklichkeit nicht länger zu unterscheiden sind. Längst haben die KIs die Entwicklung neuer Technologien übernommen, haben sie kognitiv wie kreativ den Menschen, auch den Homo Superior überflügelt.

Doch wo es Licht gibt, da ist auch immer Schatten. Ein Zug, der letzte von unzähligen Zügen, rollt durch das was früher als die USA bekannt war. An Bord Menschen, Homo Sapiens, die angeleitet von einer KI dafür sorgen, dass verstrahlte Bauwerke geschliffen und renaturiert werden. Als Dank winkt der kurzfristige Aufenthalt in einer virtuellen Welt ohne Sorgen und Gefahren. Irgendwann einmal werden diese überflüssigen Menschen vergessen werden, werden einen langsamen, unbetrauerten Tod sterben. Weiterlesen

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T. J. Klune: Mr. Parnassus‘ Heim für magisch Begabte

Linus Baker ist vierzig. Nun trifft dies auf viele Menschen zu, auch auf Menschen, die, wie Linus Baker seit dem Ende ihrer Schulzeit bei demselben Unternehmen angestellt sind. Linus Baker ist ein Einzelgänger, ein etwas weltfremder, introvertierter Mensch, der ganz in seiner Arbeit aufgeht. Linus Baker, das müssen Sie wissen, arbeitet für die Behörde für die Betreuung Magischer Minderjähriger kurz BBMM, eine Sonderabteilung des Jugendamts, das sich administrativ um die Kontrolle der Waisenhäuser kümmert. Allerdings nicht aller Waisenhäuser, sondern eben nur die Anstalten, in denen magisch begabte Kinder untergebracht sind. Linus Baker ist ein fleißiger, kompetenter und ja auch ein einfühlsamer Kontrolleur. Wenn es dunkel wird, befindet er sich am Liebsten in seinem kleinen, sicher verschlossenem Haus, in seinem Pyjama mit Monogram, den ihm die Firma zum Jubiläum geschenkt hat. Auf seiner Victrola dreht sich eine Platte, zu der er – alleine versteht sich – in seinem Wohnzimmer tanzt. Calliope, seine etwas eigenwillige, eingebildete Katze ist sein einziger Freund.

Und doch ist, nein besser war Linus Baker zufrieden mit sich und seinem Leben. Bis, ja bis ihn die Vorgesetzten aus dem fünften Stock, dem Büro des allerhöchsten Managements, auf eine Kontrollmission entsenden, die nicht nur geheim, sondern, nun ja, auch ein klein bißchen gefährlich ist. Es geht an die Küste. Linus Baker sieht zum ersten Mal das blaue Meer, riecht die salzige Luft und bestaunt die Wellen. Die Überfahrt zur Insel von Marsyas, auf der das Heim liegt verschafft ihm das etwas zweifelhafte Vergnügen der Bekanntschaft mit dem Elementargeist der Insel, doch die wirklichen Überraschungen liegen noch vor ihm. Weiterlesen

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Siri Pettersen: Vardari – Eisenwolf

Es ist wahrlich noch nicht lange her, da schickte sich eine junge, bis dahin gänzlich unbekannte Autorin an, zunächst ihr Heimatland, dann Skandinavien und darauf folgend den deutschsprachigen Raum zu erobern. Siri Pettersen verfasst Fantasy. Nun ist es in Zeiten, da die moderne Fantasy durch Harry Potter und den Herrn der Ringe geprägt wurde, schwierig, gegen die großen Vorbilder zu bestehen. Alles und Jedes wird mit den Blockbustern verglichen, Verfasser aller Couleur und Nationen suchen sich an den großen Erfolg anzuhängen. Nicht so unsere Autorin aus dem hohen Norden. Statt Elfen und Zwerge oder ein magisches Internat hatte sie mit ihrer 2013 erstveröffentlichten Rabentrilogie (dt. bei Arctis) ein Epos vorgelegt, das sich an nordischen Epen und Mythen anlehnte und so ganz anders daherkam, als gewohnt.

Nun gibt es Neues von dieser von ihren Fans zurecht gepriesenen Autorin. Sie kehrt zwar nicht direkt in die von ihr geschaffene Welt zurück, doch auch in Náklav, dem hauptsächlichen Ort der Handlung, geht es eher düster und karg zu. Zwei Inseln umfasst die Stadt, auf denen sich zu viele Menschen tummeln. Weiterlesen

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C. E. Bernard: Die Wayfarer-Saga 01: Das Lied der Nacht

Vor zweihundert Jahren begann es – bis dahin hatte das Licht der Türme die Dunkelheit, die Furcht und die Schatten zurückgehalten. Dann entschied der örtliche Baron, dass es Zeit sei, seinen Machtbereich auszudehnen und ließ die Türme des Lichts schließen, die Lichter löschen. Seitdem ist das Entzünden von Feuer nächtens streng verboten, in den umliegenden Dörfern werden nachts Türen und Fester fest verbarrikadiert, die alten, schutzgebenden Lieder sind verpönt. Doch eines Nachts regen sich die Schatten. Aus der Dunkelheit formen sie sich, greifen mit ihren hell glühenden Schwertern an, brechen in die Hütten eines Dorfes und schlachten die Menschen hin. Verletzen kann man sie mit normalen Waffen nicht. Nur zwei Bewohnern gelingt die Flucht.

Das Mädchen reitet, schwer von den Waffen der Schatten verbrannt, zum Baron, diesem von dem Angriff und der Heimsuchung zu berichten, der andere, ihr Bruder eilt, tödlich verwundet, in den Wald. Hier, in einer aufgegebenen Poststation leben Weyd, der Wanderer und seine Freunde. Der begnadete Kämpfer, die Bardin Caer und ihre Freunde sind die Einzigen, die die Schatten aufhalten könnten – wenn der Baron es ihnen denn erlauben würde … Weiterlesen

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Naomi Novik: Scholomance 01: Tödliche Lektion

Sie kennen sie alle – Fantasy-Reihen um magische Internate. Charlie Bone ging auf ein Solches, ein nicht unbedingt charismatischer Steppke mit einer Narbe auf der Stirn – hieß der nicht irgendwie Harry P irgendwas? – besuchte ein Anderes, die Liste ließe sich mühelos auf Klopapierrolle verlängern.

Galadriel – mit so einem Namen geschlagen zu sein führt zwangsläufig dazu, dass die besagte Person entweder in jungen Jahren von einer Brücke springt, oder aber tough ohne Ende wird – genannt El, stammt aus einer Familie von Magiern. Ihr Vater starb, als er seine schwangere Frau beim Verlassen der Magierschule Scholomance rettete, seitdem bekam El von ihrer Großmutter väterlichseits eine mehr als finstere Prophezeiung mit auf den Weg – von Wegen, aus ihr würde eine Weltenzerstörerin – und wuchs in der Hippie-Kommune ihrer Mutter mehr geduldet, als geliebt auf. Seit einigen Jahren besucht sie nun selbst Scholomance – das Internat, auf dem alle und ich meine wirklich ausnahmslos alle Magier ihr Handwerk lernen. Dass vier Fünftel dabei auf der Strecke bleiben, – so wie in Sterben, grausam von Monstern verschlungen werden, sie wissen schon, was ich meine – führt dazu, dass die ausgesiebten Überlebenden nur um so versierter und lernbegieriger sind. Motivation ist alles, da können viele Assessment-Coaches sich Einiges vom Internat abschauen!

Eine Lehranstalt also, die ein wenig anders ist, als gewohnt. Keine Lehrer, keine Ferien, keine Streiche – stattdessen beständiger Kampf und jede Menge Opfer – wie in tote Schüler en Masse. Nun hat El in ihrem mittlerweile 16 Jahre andauernden Leben eines wirklich gelernt – nur auf sich selbst zu bauen, keine Freundschaften einzugehen und sich ja nie, niemals auf jemanden Anderen zu verlassen. Weiterlesen

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Jennifer Estep: Elemental Assassin 15: Spinnenwinter

Was macht man, wenn man wie Gins Pflegebruder von der Mutter in Chattanooga, Georgia nicht Tennessee einen ganzen Vergnügungspark nebst Luxus Resort vererbt bekommt? Richtig, man macht Urlaub. Ferien mit der Geliebten und die Schwester nebst ihrem Lover lädt man gleich mit ein. Dass sie hier von ihren natürlich mehr als fiesen Gegnern bereits sehnsüchtig erwartet werden, kommt nun nicht wirklich überraschend. Mehr schon, dass es sich bei dem Vampir, der sie auf seiner Abschussliste hat, um einen alten Bekannten von Gins Mutter handelt. Es geht, wie kann es auch anders sein, natürlich um den Kreis, eine höchst geheime Gesellschaft Ashlands, die als Drahtzieher im geheimen hinter dem organisierten Verbrechen steckt. Und mit dem Kreis hat Gin noch so manche Rechnung offen – hat diese damals doch den Mord an ihrer Mutter gut geheißen. In der zum Park gehörenden Westernstadt kommt es dann zu einem Show-Down, der jeden Western neidisch macht – Marke, Gin gegen Riesen, eine Attentäterin mit Feuermagiekugeln und einem zu allem entschlossenen alten Vampir.

Wie jede wirklich gute Sitcom, letztlich ist die Geschichte der Attentäterin Gin Biance nichts anderes, muss die Story immer weitergehen. Was mit der Suche nach der Mörderin ihrer Schwester und der Mutter begann, das geht nun, nach einigen letztlich irrelevanten Zwischenplots, mit dem fünfzehnten (!) Band in seine zweite Runde. Nun macht sich die Spinne auf, die Drahtzieher hinter den Morden an ihrer Familie zu suchen. Weiterlesen

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Wil McCarthy: Zeitflut

Fernab der großen Firmen und der Elite-Universitäten haben sie eine bahnbrechende Erfindung gemach, die ihnen, einmal bekannt gemacht, garantiert den Nobel-Preis einbringen wird. Die Rede ist von Harv Leonel und Tara Mukherjee, die an einem kleinen College forschen. Wir lernen sie kennen, als sie ihre hoch theoretischen Studien das erste Mal in der Praxis testen wollen. Unser Ingenieur Harv hat ein ganz ungewöhnliches Interesse am menschlichen Genom entwickelt – und hofft, dass aus dem „Quantom“, wie er die DNA-Erbinformation nennt, Umweltinformationen aus unserer Vergangenheit zugänglich gemacht werden können. Für wissenschaftliche Banausen – im Grunde genommen, will er im Geist eine Zeitreise in die Vergangenheit unternehmen.

Und wirklich, ihre Erfindung funktioniert und führt unseren Forscher in die tiefste, unbekannte Historie unseres Planeten. Seine erste Geistreise führt ihn dabei rund 12.000 Jahre in die Vergangenheit. Im Körper und mit sämtlichem Wissen und Empfinden seines Gastgebers ausgestattet wacht er, als wohlhabender Seehändler einer uns unbekannten Hochkultur, auf. Er lebt das Leben dieses Mannes bis zu dem Tag, als eine Katastrophe die Zweistromregion seiner Heimat heimsucht. Einmal künstlich angestoßen setzen seine Quantonen auch ohne maschinelle Unterstützung weiteren Erinnerungen frei. Seine DNA führt ihn in die Zeit der Cro-Magnons ins Tal von Nog La, dann noch weiter in die Erdgeschichte zurück, wobei der Autor hier .aktuelle Forschungsergebnisse und Spekulationen aufgreift und in seine Handlung einbaut. Weiterlesen

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Laura Purcell: Die stillen Gefährten: Eine viktorianische Geistergeschichte

Elise war voll des Glücks, hatte sie doch einen nicht nur reichen, sondern auch umschwärmten Junggesellen geehelicht. Nicht zuletzt verdankt ihr Bruder dem Adeligen, dass seine Fabrik vor dem Ruin bewahrt wurde. Zu ihrem Glück, der Londoner High Society anzugehören und die Ballsaison am Arm ihren Bräutigams zu besuchen, gesellt sich bald die freudige Nachricht, dass sie schwanger ist. Dann aber verstirbt ihr Mann unerwartet – die gute Sitte verlangt es, dass Elise sich zur Trauer die nächsten Jahre auf das abgelegene Familienanwesen zurückzieht. Schon die Fahrt in die Provinz, nur begleitet von der Cousine ihres verstorben Gatten, erweist sich als herausfordernd. Die Straßen sind bessere Feldwege, die Kutsche bleibt im Schlamm stecken, zu allem Übel fällt die Witwe hin und verunstaltet sich und ihre Robe. So kann, so will sie sich ihren neuen Untergebenen natürlich nicht präsentieren.

Als sie das heruntergekommene Anwesen, The Bridge, erstmals erblickt, ahnt sie, dass sie hier nicht glücklich wird. Statt im London des Jahres 1866 rauschende Bälle zu besuchen und das Zentrum der Society zu sein, nun also triste Provinz. Dazu kommt, dass haltlose Gerüchte die Runde machen, dass sie vielleicht gar am Ableben ihre Mannes nicht ganz unschuldig sein könnte. Kein Wunder, dass sie nicht einschlafen kann, und zusammen mit ihrer Zofe den merkwürdigen Geräuschen im Haus nachspürt. Sie stoßen auf eine verschlossene Tür, hinter der ein Geheimnis ihrer harrt. Eine Holzfigur, eine stille Gefährtin sowie Tagebücher der ehemaligen Hausherrin offenbaren eine wahrlich grausame Familientragödie – deren Auswirkungen sie zu spüren bekommen … Weiterlesen

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