Jared ist ein Roboter, der im Jahre 2054 in Michigan/USA lebt und als Zahnarzt arbeitet. Als er feststellt, dass er Gefühle hat, muss eine Fehlfunktion vorliegen, denn auf so etwas ist er nicht programmiert. Eigentlich müsste er sich abschalten lassen. Doch dem entzieht er sich, indem er nach Los Angeles aufbricht, um ein Drehbuch für einen Film zu schreiben, der zeigt, dass Roboter durchaus Gefühle entwickeln können.
„Kurioses über euch Menschen“ des Drehbuchautors Simon Stephenson ist ein spannender und anrührender Unterhaltungsroman mit viel Witz, der sich vor allem aus dem Gegensatz zwischen den (zumeist) logischen Gedankengängen des Roboters und dem unlogischen menschlichen Handeln ergibt. Dabei wird „uns Menschen“ oft ein Spiegel vorgesetzt, der zu denken gibt. Ein Beispiel: Jared sagt: „Wenn ein Bot immer wieder denselben Fehler macht, gilt er als fehlerhaft. Wenn ein Mensch wiederholt denselben Fehler macht, gilt er als hartnäckig und wird als Held gefeiert.“
Gut, die Grundidee ist nicht ganz neu. Im Film „KI – Künstliche Intelligenz“ (2001) entwickelt ein Roboter ebenfalls Gefühle und rührt uns damit zu Tränen. Auch der Gegensatz „Emotionalität – streng logisches Denken“ kommt etwa in den Rosie-Romanen von Graeme Simsion vor. Trotzdem: lesenswert.
Simon Stephenson: Kurioses über euch Menschen.
Aus dem Englischen übersetzt von Elisabeth Mahler.
Kindler, Mai 2022.
480 Seiten, Gebundene Ausgabe, 22,00 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.