Simon Beckett: Die ewigen Toten

David Hunter, forensischer Anthropologe, verbringt mehr Zeit mit den Toten als mit den Lebenden. Er untersucht die Verwesung und den Zerfall, um menschliche Überreste zu identifizieren. Häufig hilft er der Polizei als Berater bei der Ermittlung von Mordfällen. Dabei macht er seinem Namen in jeder Hinsicht Ehre. Sein Spürsinn geht viel weiter als bis zum Rand eines Obduktionstisches. Regelmäßig gerät er auf Fährten, die die Ermittler zunächst nicht vorrangig bearbeiten. Der damit verbundene Ärger ist vorprogrammiert und unvermeidbar.

Als im Londoner Norden im abbruchreifen Krankenhaus St. Jude eine mumifizierte Leiche gefunden wird, sieht es zunächst nach einem ganz normalen Mordfall aus. Doch bei der ersten Untersuchung der Umstände fällt der konsultierte Pathologe durch eine marode Stelle im Boden in einen darunter liegenden Raum. Auf der Suche nach dem Verletzten werden zwei weitere Tote gefunden, durch die der Fall unerwartete Ausmaße annimmt.

Der gerade in Ungnade gefallene Anthropologe David Hunter soll die Londoner Polizei unterstützen. Beschnittene Kompetenzen, medialer Gegenwind und viele Gegenspieler machen aus Hunters sechstem Fall eine komplexe Jagd, die ihn erneut in Lebensgefahr bringt.

Simon Beckett gehört zu den erfolgreichsten englischen Thrillerautoren. Und dies zu Recht. Knifflige Plots, ein charmanter,  scharfsinniger David Hunter und zahlreiche dramatische Wendungen schenken dem Leser Spannung und Unterhaltung vom Feinsten. Auch Quereinsteiger finden sich ohne Probleme zurecht, denn der Autor hat dezente Hinweise aus den vergangenen Fällen in die Handlung eingebaut. Sehr elegant nutzt Simon Beckett Rückblenden, um auf diese Weise die Spannung noch mehr zu steigern. Der kurzweilige Thriller ist dank der Übersetzerinnen Karen Witthuhn und Sabine Längsfeld ein sprachlicher Genuss geworden, so dass die Lektüre einfach nur Spaß und neugierig auf weitere Fälle mit David Hunter macht.

Simon Beckett: Die ewigen Toten.
Wunderlich, Februar 2019.
480 Seiten, Gebundene Ausgabe, 22,95 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Sabine Bovenkerk-Müller.

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