Rita Falk: Steckerlfischfiasko

Eberhofer ermittelt wieder – doch der Fall gerät erneut in den Hintergrund

Es stand zu befürchten und dennoch konnte ich nicht widerstehen: ein neuer Eberhofer muss sein. Doch wie schon im Vorgängerband, so stehen auch diesmal die Familie und die Befindlichkeiten des Franz Eberhofer im Mittelpunkt und der Kriminalfall, den er aufklären soll, wird zur Nebensache.

In Niederkaltenkirchen gibt es neuerdings einen Golfplatz, was natürlich die üblichen Verdächtigen auf den Plan ruft, wie die besten Freunde von Franz, den Simmerl und den Heizungspfuscher Flötzinger. Letzterer durfte im Clubhaus die sanitären Anlagen gestalten und nun findet man just dort eine Leiche, nämlich den Vereinschef. Erschlagen mit einem Golfschläger.

Wie immer gibt es viele, die ein Motiv hätten, diesen Mann in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Doch statt, dass Franz das Ermitteln beginnt – was er wie immer gerne und immer undankbar seinem Spezi Rudi überlässt – hadert er mit seinem Dasein. Die Oma ist zur Kur, sein Vater und sein lästiger Bruder kümmern sich um den Haushalt, für den eigentlich die Aushilfe Julika aus Ungarn engagiert ist. Und das Allerschlimmste: Seine Susi kandidiert als Bürgermeisterin von Niederkaltenkirchen. Das ist nur noch zu toppen durch die erschreckende Vorliebe seines Sohnes Paul für das Ballett, wo doch Franz gerne einen Fußballer aus ihm machen würde. Ballett, wie grausig, wie wenig männlich. Diese seine Einstellung führt immer wieder zu wortreichen Auseinandersetzungen mit Susi, derer es viele im Laufe des Romans gibt.

Spannung ist in diesem Krimi so gut wie nicht vorhanden, während der Lektüre hat man als Leserin so den einen oder die andere in Verdacht, den Mord begangen zu haben, wirkliches Interesse für den Fall bringt man aber fast keins mehr auf. Die Auflösung ist am Ende völlig überraschend und eigentlich auch nicht nachvollziehbar, was dann aber auch schon nicht mehr stört. Die Gags sind altbekannt, die Lebenseinstellung und vor allem die Lebensweise von Franz Eberhofer immer mehr aus der Zeit gefallen – wer so isst und trinkt, müsste schon längst selbst in die Jagdgründe eingegangen sein.

Fazit: Nun ist es aber wirklich genug, so unterhaltsam und liebenswert die Figuren waren und schon auch irgendwie immer noch sind, es braucht keinen dreizehnten Band.

Rita Falk – Steckerlfischfiasko
dtv, Oktober 2023
Taschenbuch, 287 Seiten,  18,00 €

Diese Rezension wurde verfasst von Renate Müller.

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.