Richard Laymon dem Fan gediegenen Horrors vorzustellen, das hieße Eulen nach Athen tragen. Die Bücher des viel zu früh von uns gegangene US-Autors tummeln sich gerne auf den internationalen Bestsellerlisten, werden von Fans wie Gelegenheitslesern gerne goutiert. Dabei verbindet er geschickt harte Horror-Szenen mit pointierten Betrachtungen kleinstädtischer Idylle oder dem alltäglichen Trott in den urbanen Zentren Amerikas.
Vorliegend wird gekillt, zerstückelt und geschockt, dass es ein wahres Vergnügen ist, sich auf die zwölf im Buch vereinten Geschichten einzulassen. Dabei ist anzumerken, dass es sich hierbei um eine Originalzusammenstellung handelt, hinter deren Auswahl ich den Verleger Frank Festa selbst vermute.
Inhaltlich greift der Autor auf bekannte, wie neue Plots zurück. Es gibt sehr anheimelnde Geschichten, etwa um einen unsichtbaren Freund und Beschützer eines jungen Mädchens, der auf seine ganz eigene Art und Weise auf seine Schutzbefohlene aufpasst, einen ganz besonderen Kannibalen, der in einem Country & Westernsaloon für Wetteinsätze sorgt oder einem Tramper, der mit einem Schild auf dem steht, dass er kein Krimineller sei, seine Mitfahrgelegenheit erschleicht. Als er sich dann doch als kriminell entpuppt, erweisen sich seine Opfer sich als ein besonders besonnenes Paar. Eine Novelle über die Schwarzen Witwen, zombieähnliche Virusopfer, die nach ihrem Befall nur noch Ficken und menschliches Fleisch im Kopf haben passt wunderbar in den gegenwärtigen Hype um die wandelnden Leichen.
Der Neuleser Laymons wird in diesem Band viele Facetten des Autors kennen lernen, so einige Entdeckungen machen, für die Fans des Autors ist der Band sowieso Pflichtlektüre, die den Rezipienten wie gewohnt begeistert zurücklässt.
Richard Laymon: Kill for fun: Gnadenlose Geschichten.
Festa, März 2014.
320 Seiten, Taschenbuch, 13,95 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Carsten Kuhr.