Maurizio De Giovanni ist einer der wichtigsten Newcomer der italienischen Krimiszene. Sein Debütroman „Das Krokodil“, Auftakt einer Reihe mit Inspektor Lojacono, wurde mit dem wichtigsten Krimipreis Italiens ausgezeichnet. Und das Buch ist so raffiniert, so schön geschrieben und so spannend, dass man den nächsten Krimi der Reihe kaum erwarten kann.
Vier Morde an jungen Menschen gibt es in dem Krimi. Der Mörder begleitet die Leser; in Briefen an seine tote Tochter erzählt er von seinen Plänen, man versteht allmählich, warum und an wem dieser Mann perfide Rache nehmen möchte. Aber warum weint der Mörder, wenn er tötet? Zumindest findet die Polizei in Neapel immer ein Taschentuch mit Tränen, was dem Unbekannten den Fahndungsnamen „Das Krokodil“ einbringt.
De Giovanni vermischt kunstvoll Erzählebenen, verliert aber nie den roten Faden. Am (tragischen) Schluss hat man fast so viel Mitleid mit dem Mörder wie mit den Eltern der Opfer.
Maurizio De Giovanni: Das Krokodil.
Kindler, März 2014.
336 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,95 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Julia Gaß.