Nachdem ihre Zwillingsschwester von den Toten zurückgekehrt ist und nun mit den feindlichen Dämonen zusammenarbeitet, muss Skylar ihre Aufgabe umso ernster nehmen: Den Prinzen töten und die Prinzessin heiraten, um Macht über die größten menschlichen Streitkräfte zu erlangen. Nur dass sie Prinz Read inzwischen liebt und Prinzessin Dahlia zu ihrer besten Freundin geworden ist.
Die Intrigen am Hof spitzen sich zu, denn während Skylar noch versucht zu verstehen, wo ihr Herz hingehört, sind einige der anderen Kandidatinnen im Kampf um Reads Hand nicht so zögerlich und tun alles, um sich selbst die Macht zu sichern.
Aber selbst wenn Skylar beschließt, alle Pläne zur Rettung der Welt zu verwerfen und ihre Liebe zu Read zuzugestehen, hängt über ihrem Schicksal immer noch die Frage, wie er darauf reagieren wird, dass sie eine Halbdämonin ist.
Die finale Schlacht zwischen Menschen und Dämonen rückt näher und Skylar muss die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen.
Das ist, wie sich Enttäuschung anfühlt. Was habe ich hier gerade gelesen? Der erste Band um Halbdämonin Skylar hat mir so gut gefallen! Die Geschichte an sich war nichts Außergewöhnliches, aber richtig gut zu lesen und toll aufgezogen – so sehr sogar, dass ich das Buch in der Kategorie „Unsere Lieblingsbücher“ stehen haben wollte. Dieser zweite und finale Band hingegen ist einfach nur … grotesk. Ich weiß nicht, was da los war, ob irgendeine Deadline eingehalten werden sollte, ob die Autorin zwischenzeitlich unsicher war, ob es eine zweiteilige Reihe oder eine Trilogie werden soll, aber in den letzten fünf Kapiteln gibt es ungefähr zwanzig Plottwists, gefühlt jeden zweiten Satz einen und so sehr das zusammengefasst nach einem spannenden Leseerlebnis klingen mag – in echt ist es einfach nur komisch. Vor allem im Kontrast zu den ersten zwanzig Kapiteln, in denen absolut nichts passiert. Niemand ist, wer er die gesamte Geschichte vorgegeben hat zu sein – wirklich niemand, das ist nicht mal übertrieben – und keine dieser großen Offenbarungen tragen in irgendeiner Form etwas zur Handlung bei. Genauso gut hätten die Figuren direkt als die eingeführt werden können, die sie eigentlich sind. Oder komplett weggelassen. Es hätte keinen Einfluss auf die Geschichte gehabt.
Die Protagonistin kann nicht wirklich als solche bezeichnet werden. Sie erzählt uns zwar ihre Geschichte, ist dabei aber grotesk unbeeindruckt von dem Geschehen – wie etwa von dem Mord an ihrer guten Freundin (im Sinne von „oh nein, ich sollte wirklich etwas tun, um ihr zu helfen“ und dann nichts tun). Dabei ist diese Freundschaft wirklich das einzige, was die ersten zwei Drittel des Buches trägt.
Ich bin wirklich unglaublich verwirrt, was ich hier gerade gelesen habe, vor allem, weil der erste Band doch beweist, dass die Autorin es eigentlich anders kann. Vielleicht bin ich nicht die Zielgruppe und es richtet sich eigentlich an jüngere Leser? Wogegen jedoch die expliziten und nett formuliert unerotischen Sexszenen sprechen würden.
Es ist wie dieser eine Entwurf einer Geschichte, die wir alle mit 13 geschrieben haben und der in unserer Schreibtischschublade sehr gut aufgehoben ist – nur dass dieser veröffentlicht wurde.
Abschließend möchte ich meine Kritik noch einmal ausdifferenzieren: Nina MacKay ist eine tolle Autorin, die in der Lage ist, ihre Leser zu verzaubern und zu unterhalten. Mit diesem Buch hat sie es leider nicht geschafft, aber das hier ist meine subjektive Meinung und Fans des ersten Bands sollen sich gerne selbst überzeugen. Beim nächsten Buch der Autorin bin ich bestimmt wieder dabei!
Nina MacKay: The Darkest Queen 02: Das Versprechen der Finsternis.
Piper, September 2024.
320 Seiten, Paperback, 15,00 €.
Diese Rezension wurde verfasst von Isabella M. Banger.