Ich wollte dieses Buch so sehr lieben! Allein der coole Titel und das wunderschöne Cover. Und Yinka, eine nigerianische Einwanderin in Großbritannien! Sozusagen eine „schwarze Bridget Jones“, die den unglaublichen äußeren Druck beklagt, eine Singlefrau zu sein. Wobei der Jones-Vergleich hinkt, da hier definitiv der Humor und die Romantik fehlen.
Doch die Geschichte um Yinka – einer gebildeten, religiösen, britischen Nigerianerin in den frühen Dreißigern – konnte mich leider nicht richtig begeistern. Yinka ist Single und ihre Mutter (sie betet fürs heiraten, Babys kriegen, heiraten, Babys kriegen) und die meisten ihrer Tanten lassen sie das selten vergessen, daher schmiedet sie einen Plan, um das zu ändern.
Bemerkenswert fand ich, dass die Aspekte ihrer nigerianischen Kultur so stark zelebriert wurden. Sehr löblich, wenn Autoren Facetten ihrer eigenen Identität auf eine Figur in der Geschichte übertragen. Doch beim Lesen hat es mich leider nicht auf die Weise gepackt, dass ich unbedingt Tag für Tag weiterlesen wollte. Alles, was passierte, war faktisch so uninteressant und es gab somit nichts, was mich und meine Leselaune antreiben konnte. Dabei hat sich die Handlung im Verlauf der Story recht konstruiert angefühlt – ein Potpourri aus allerlei Stereotypen und Klischees. Leider ging auch an zu vielen Stellen die Spannung verloren, da habe ich die Längen im Text deutlich gespürt. Also warum mussten es dann 432 Seiten sein?
Es wäre so schön gewesen, wenn wenigstens der Schreibstil mit irgendeiner Art von Durchschlagskraft geglänzt hätte. Trotz fehlendem Tiefgang und schwach performenden Charakteren, waren die Freundschaften in dieser Story kleine Lichtblicke für mich. Sie waren glaubwürdig mit all ihren Höhen und Tiefen.
Ich hatte mich wirklich sehr auf dieses Buch gefreut, aber leider war es nichts für mich. Es hat so viel Potenzial – die Grundidee, die möglichen Konflikte, die Atmosphäre – was aber leider nicht ausgeschöpft wird. „Yinka, wo bleibt dein Date?“ ist ein Roman, der sich leider nicht in meinem Herzen und meiner Seele eingebrannt hat, da er mich nur mittelmäßig begeistern und nicht verzaubern konnte.
Lizzie Damilola Blackburn: Yinka, wo bleibt dein Date?.
Aus dem Englischen übersetzt von Stefanie Jacobs.
Atlantik Verlag, Juni 2022.
432 Seiten, Gebundene Ausgabe, 22,00 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Olivia Grove.