Deutsch-belgisches Grenzgebiet, 1997: Zwei Pärchen zelten ohne Argwohn in einem Waldstück. Zwei Tage später werden die Leichen von zwei der Beteiligten gefunden, die übrigen beiden Menschen sind bis heute verschollen, Leichen von ihnen wurden keine gefunden. Als der Journalist Jan Römer sich mit dem eingestaubten Geschehen befasst, ahnt er noch nicht, dass er bald knietief in dem Fall stecken wird. Als er sich mit einem ehemaligen Zeugen trifft, um von ihm mehr zu erfahren, wird sogar auf ihn geschossen und der Zeuge kommt zu Tode! Doch wer glaubt, dass er damit Jan Römer vertreiben könnte, hat sich geschnitten. Jans Interesse ist jetzt umso mehr geweckt und mit seiner besten Freundin Mütze stürzt er sich in die Ermittlungen.
Mit seinem Erstling „Die Lichtung“ konnte Geschke im vergangenen Jahr einen spannenden Roman mit vielen überraschenden Wendungen vorlegen. „Und am Morgen waren sie tot“ funktioniert nach einem ähnlichen Muster, die Elemente greifen allerdings nicht ganz so gut ineinander wie beim ersten Roman mit Journalist Jan Römer. Römers Anwesenheit sorgt allerdings erneut für einen ungewöhnlichen Krimiverlauf. Er ist nun mal Journalist, nicht Polizist, und hat eine ganz andere Herangehensweise an das Geschehen. Das macht den neuen Roman zumindest im Ansatz interessant. Generell ist allerdings zu sagen, dass dieser eher auf der Stelle tritt und man als Leser vermutlich sehr schnell weiß, wohin der Hase läuft. Die Verdächtigen sind hier wesentlich klarer als noch beim Debütroman. Auch an Spannung mangelt es leider und lange Strecken passiert einfach so gut wie nichts.
„Und am Morgen waren sie tot“ bleibt meiner Meinung nach hinter den Erwartungen, die der erste Roman geschürt hat, zurück. Aber vielleicht wird Jan Römer bei seinen nächsten Ermittlungen wieder zu Höchstform auflaufen.
Linus Geschke: Jan Römer 02: Und am Morgen waren sie tot.
Ullstein, März 2016.
400 Seiten, Taschenbuch, 9,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.