Nachdem Lennart Malmkvist in „Lennart Malmkvist und der ziemlich seltsame Mops des Buri Bolmen“ den Zauberladen von Buri Bolmen und auch den (nur bei Gewitter) sprechenden Mops Bölthorn geerbt hat, hat sich sein Leben grundlegend verändert. Nicht nur, dass die Zauberei in sein Leben eingezogen ist, nein, durch eine unheimliche Frauenallergie scheint auch die Liebe ausgezogen zu sein. Lennart macht sich auf die Suche nach Geheimnissen und wird ausgerechnet beim verwirrten Leiter des Naturhistorischen Museums fündig. Dessen Frau ist verschwunden und ein unsichtbarer Gast verwüstet in regelmäßigen Abständen seine Küche. Aber was hat das alles mit dem ehemals mächtigen Zauberer Krähenbein zu tun, der schon ganz nah ist und der auf keinen Fall alle Pergamente finden darf, um seine alte Macht wiederzuerlangen? Und was hat Lennarts Mutter mit dem Leierkastenmann zu schaffen?
Lars Simon hat ziemliches Talent, die Spannung auf den Höhepunkt zu treiben und dabei doch den Humor nicht zu kurz kommen zu lassen. Ein mächtiger alter Zauberer in einer Keksdose, der ein dunkles Geheimnis verbirgt, das offenbar nur der alte Anwalt kennt. Ein Leiter eines Naturhistorischen Museums, der völlig durchdreht, dann aber den Hauskobold einfach als gegeben hinnimmt und halt füttert. Im zweiten Band um den Zauberlehrling-nicht-ganz-wider-Willen tauchen die meisten Figuren aus dem ersten Band wieder auf, auch die Kommissarin Tysia, die es auf den Punkt bringt: „Wo mysteriöse Dinge geschehen, sind sie nicht weit, Herr Malmkwist.“ Nachbarin Maria Calvino darf wieder Unmengen kochen (mein örtlicher Pizzaservice dankt an dieser Stelle) und sogar magische Zutaten benutzen. Der Nerd Fredrik steigt mehr und mehr in den Zauberladen ein und begeht dabei einen riesengroßen Fehler. Die Trindemossen sind übrigens ein schwedischer Wald, googelt mal nach Bildern, es lohnt sich. Im Buch beinhalten sie noch ein ganz besonderes Tor.
Ein wirklich gemeines Ende lässt mich allerdings zappelnd vor Ungeduld auf den dritten Teil zurück.
Lars Simon: Lennart Malmkvist und der ganz und gar wunderliche Gast aus Trindemossen.
dtv, November 2017.
320 Seiten, Taschenbuch, 9,95 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.