L. Wilford & R. Stevenson: Wes Andersons Isle of Dogs – Ataris Reise: Das Making of

Im Februar 2018 war der Animationsfilm „Isle of Dogs“ der Eröffnungsfilm der Internationalen Filmfestspiele in Berlin und kam kurz darauf in die deutschen Kinos. Der Film, der in der nahen Zukunft spielt, erzählt von der Freundschaft zwischen dem Jungen Atari und seinem Hund Spots.

In einem faschistischen Überwachungsstaat sucht der 12-jährige Atari Kobayashi seinen Hund Spots, der in der Exilkolonie auf Trash Island haust. Alle Hunde aus Megasaki City wurden nach Ausbruch des Schnauzenfiebers auf die Hundeinsel verbannt, so auch Ataris geliebter Spots, der mit einer Seilbahn, in einem Käfig gefangen, zur Insel gebracht wurde.

Die Hunde Chief, King, Rex, Boss und Duke haben in der Vergangenheit als Streuner, Maskottchen, geliebter Familienhund oder Versuchstier völlig unterschiedliche Erfahrungen mit Menschen gemacht und leben nun im Rudel im Müll, als Atari auftaucht.

Mit einem Turbo Prop gelangt Atari auf die Hundeinsel und zeigt dem Hunderudel ein Foto von Spots, gemeinsam begeben sie sich auf die Suche nach ihm.

Gleichzeitig wird jenseits der Insel ein Heilmittel für die Hunde gesucht, die Mitarbeiter einer Schülerzeitung erforschen die wahre Geschichte des Schnauzenfiebers und Tracy, eine amerikanische Austauschschülerin, versucht eine Verschwörung aufzudecken.

Das Making of zum Film erscheint jetzt im Verlag mixtvision als Wes-Anderson-Art-Book und vermittelt „einzigartige Einblicke hinter die Kulissen des neuesten Stop-Motion Animationsfilms des Kultregisseurs“ (Verlagstext).

In dem großformatigen, gebundenen Buch wird die Entstehung des Films in jeder Facette erzählt und gezeigt: Konzeption, Produktion und Einzelheiten der Stop-Motion-Animation.

Nach Vorwort (Matt Zoller Seitz), Einführung (Taylor Ramos und Tony Zhou) sowie der Einleitung von Lauren Wilford und Ryan Stevenson folgt im Ersten Akt die Entstehung der Geschichte und Übersetzung mit Interviews mit Nomura, Cranston, dem Storyboard Artist Jay Clarke und dem Animatic Editor Edward Bursch.

Im Zweiten Akt folgen die Puppen, das Produktionsdesign und „Planet Anderson“.

Im Dritten Akt werden die „Dinge in Bewegung“ gesetzt mit Puppenwackeln, Animation, Stimmen, Spiel.

Natürlich erzählt Wes Anderson selbst, es gibt ausführliche Interviews, und Roman Coppola und Jason Schwarzman sprechen über ihre Inspiration; der Sprecher Bryan Cranston, Kostümdesigner, Puppenmacher, Animatoren und Werkstättenleiter kommen zu Wort, der Textteil ist spannend, die Innensicht ausführlich und teilweise so bewegend wie der Film.

Noch bevor ich ein Wort gelesen habe, bin ich allerdings fasziniert bei den Bildern hängen geblieben: Zeichnungen und Fotos, Puppen, Masken, das Modellbauschild zum Kobajashi – Park, das inspiriert ist vom Schild des japanischen Nara-Dreamland. Die Fotos von den Dreharbeiten und besonders die Skizzen von Wes Anderson selbst sind beeindruckend, das meiste ist in großen Bildern festgehalten.

Wilford und Stevenson sind Redakteure des Filmmagazins Bright Wall/Dark Room und arbeiten seit 2015 zusammen.

Unbedingt: Anschauen und Lesen!!!

Lauren Wilford & Ryan Stevenson: Wes Andersons Isle of Dogs – Ataris Reise: Das Making of.
Mixtvision, November 2018.
256 Seiten, Gebundene Ausgabe, 29,90 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Corinna Griesbach.

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