Silver gehört in die in der Literatur viel beschriebene Spezies des sympathischen Losers. Er lebt in einer Art Wohnheim für gestrandete Ex-Ehemänner, schaut hübschen, aber unerreichbaren Frauen nach und sieht ansonsten wenig Gründe weiterzuleben – zumal ihn seine Frau Denise vor Jahren verlassen hat und seine Tochter Casey nichts von ihm wissen will. Da kommt ihm ein Aneurysma gerade recht, das er nur dann überlebt, wenn er sich operieren lässt. Das will er aber nicht. Klar, dass das noch nicht das Ende in Jonathan Troppers Roman „Der Sound meines Lebens“ ist …
Der 1970 geborene amerikanische Autor steht – zum Beispiel in „Mein fast perfektes Leben“ oder „Sieben verdammt lange Tage“ – für rasante, lustige und manchmal auch ein bisschen traurige Bücher. Und genau in diese Kategorie passt auch das neue Werk. Man wechselt beim Lesen zwischen lautem Lachen und Rührung, und genau solche Gefühle sollte doch ein Buch vermittelt.
Allein das allzu rührselige Ende trübt den guten Gesamteindruck. Auch fragt man sich, was der Titel bedeuten soll, denn um Musik geht es nur sehr am Rande. Der englische Originaltitel „One Last Thing Before I Go“ trifft es wesentlich besser.
Jonathan Tropper: Der Sound meines Lebens.
Droemer, April 2014.
384 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.