Jeffrey Archer: Die Clifton-Saga 01: Spiel der Zeit

zeitEngland, 1919: Bei einem Betriebsausflug der Schifffahrtsfirma Barrington hat die junge Maisie, die bald heiraten soll, eine Affäre. Noch Jahre später soll sich fragen, wer der Vater des Jungen, den sie gut neun Monate später zur Welt bringt, ist. Harry wächst an den Hafendocks auf, hält nicht viel von Schule und verbringt seine Zeit lieber mit dem im Hafen lebenden Old Jack Tar. Erst als klar wird, dass er eine tolle Singstimme hat, wendet sich das Blatt. Harry geht zur Schule, erhält ein Chorstipendium für eine angesehene Schule und kommt in Berührung mit den Kindern der Reichen. Hier lernt er auch den gleichaltrigen Giles Barrington kennen, ohne zu wissen, dass die beiden vielleicht mehr verbindet als es augenscheinlich ist.

Jeffrey Archer hat einen ganz wunderbaren Roman erschaffen, ohne die Welt komplett neu zu erfinden. Man folgt in „Spiel der Zeit, dem Auftaktband zur Clifton-Saga, mehreren Figuren aus den Familien Clifton und Barrington sowie ihnen nahestehenden Menschen. Die Handlung umfasst die Jahre 1919 bis 1941 und wird dabei nie langweilig! Immer fällt dem Autor ein toller neuer Schachzug ein und es macht sogar gar nichts, dass man viele Ereignisse doppelt oder dreifach aus den unterschiedlichsten Perspektiven erzählt bekommt. Im Gegenteil ist das sogar passend, denn „Spiel der Zeit“ ist wie ein gutes Puzzle. Je weiter man liest, umso mehr fallen kleine Teile in das Gesamtbild und ergeben letztlich einen schillernden Eindruck.

Auch den einzelnen Figuren fühlt man sich schnell nahe. Das erste Kapitel der jeweiligen Figur, wenn sie neu vorgestellt wird als ab diesem Moment erzählende Figur ist in der Ich-Perspektive geschrieben, alle weiteren in einer Art allwissenden Perspektive. Harry und Maisie Clifton, Hugo und Emma und Giles Barrington sowie Old Jack Tar kommen zu Wort. Jeder von ihnen bekommt in den wenigen Kapiteln, die ganz besonders ihm oder ihr gewidmet sind Farbe und Leben eingehaucht. Es macht wirklich Freude, von diesen Figuren zu lesen und die gut 560 Seiten vergehen wie im Flug.

Zum Abschluss des Romans gibt es einen sehr gelungenen Cliffhanger und eine kurze Leseprobe zu Band zwei, „Das Vermächtnis des Vaters“, welcher im November 2015 erscheinen soll.

Tolles Lesevergnügen! Alle Daumen nach oben für den talentierten Autor und dieses großartige Buch!

Jeffrey Archer: Die Clifton-Saga 01: Spiel der Zeit.
Heyne, Juli 2015.
560 Seiten, Taschenbuch, 9,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.