Der australische Autor Graeme Simsion hatte im vorigen Jahr auch in Deutschland mit seinem Erstling „Das Rosie-Projekt“ einen Mega-Erfolg.
Die Leser liebten einfach den am Asperger-Syndrom leidenden Professor Don Tillman, der sich in die chaotische Rosie verliebt. Asperger-Patienten sind extrem vernunftgesteuert, haben aber Schwierigkeiten, Emotionen zu erkennen oder selbst zu erleben. Kein Wunder, dass das vor allem in Liebesdingen zu Komplikationen führt. Nun liegt die Fortsetzung vor – „Der Rosie-Effekt“ – und sie ist nicht weniger gelungen als der Vorgänger.
Don und Rosie sind inzwischen verheiratet. Doch als Rosie schwanger wird, reagieren beide vollkommen unterschiedlich auf diese Neuigkeit.
Rosie sehnt sich nach Unterstützung, Don versucht, wie es nun mal seinem Wesen entspricht, Schwangerschaft und Geburt wissenschaftlich akribisch zu begleiten. Schließlich droht die Beziehung der beiden sogar zu zerbrechen, und der Leser darf bis fast zum Schluss gespannt sein, ob es Don gelingt, seine Ehe zu retten oder nicht.
Und dann gibt es auch noch die verschiedenen Probleme von Dons Freunden, um die er sich kümmern muss. Zu allem Überfluss gerät er mit einer übereifrigen Sozialarbeiterin aneinander.
„Der Rosie-Effekt“ ist Unterhaltungs-Literatur im besten Sinne. Das heißt: Das Ganze ist nicht bierernst gemeint, verkommt aber auch nicht in Albernheiten oder Plattitüden. Für das emotionale Ende sollte man Taschentücher bereit halten.
„Das Rosie-Projekt“ wurde auf Anhieb Weltbestseller und in Australien mit dem „Book of the Year“-Preis ausgezeichnet.
Graeme Simsion: Der Rosie-Effekt.
Fischer-Krüger, Oktober 2014.
448 Seiten, Gebundene Ausgabe, 18,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.