Gabriella Santos de Lima: Warum willst du jetzt schon gehen?

Helena hat eine Schwäche für Liebesromane. Und eine Stärke fürs Schreiben. Ihr Traum wird wahr, als sie einen Platz am renommierten Künstlerinternat Schloss Sankt Zander erhält. Und ihre Liebesromane werden Realität, als sie dort auf Arthur trifft, Typ draufgängerischer Indie-Sänger mit gebrochener Künstlerseele. Helena hat das Gefühl, in einem waschechten Liebesroman gelandet zu sein: gemeinsame Strandspaziergänge, heimliche Treffen auf dem Schlossgelände– alles ist schön und rosa und glitzernd. Doch wieso ist Art manchmal so abweisend? Und warum reagiert er nicht auf ihre Nachrichten? Liebesromane haben doch immer ein Happy End – oder?

Die Geschichte war zwar ganz süß und ich fühlte mich anfangs wirklich wohl in dem Buch, allerdings konnte es mich auf längere Sicht leider nicht recht catchen und das lag vor allem an der ziemlich naiven Protagonistin im Buch. Sie war eine Träumerin, was anfangs noch ganz in Ordnung war, aber es irgendwann leicht ausartete, auch hatte sie viele Warnzeichen einfach übersehen oder schlichtweg ignoriert. Sie hinterfragte nichts, war geblendet von der Liebe und ich wollte sie mehr als einmal warnen. Ebenfalls ist sie fokussiert auf Äußerlichkeiten. Aber vielleicht ist dies alles auch einfach nur dem Alter des Charakters zuzuschreiben und deshalb normal und ich denke eben anders, da ich älter bin? Na ja, mir war es jedenfalls teils too much.

Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt flüssig, sie wählt keine allzu langen Kapitel und drückt sich bedacht, nicht zu kompliziert aus.  Die Geschichte beinhaltet sensible Themen, die für diese Zielgruppe nicht oft genug angesprochen werden können. Vor allem die letzten Kapitel fand ich eindrucksvoll und bilden für mich ein perfektes, authentisches Ende. Die Geschichte war zwar ok, hat aber keinen Wow-Effekt hinterlassen.

Gabriella Santos de Lima: Warum willst du jetzt schon gehen?
Loewe, 17. Juli 2024.
320 Seiten, Paperback, 16,95 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Katja Plattner.

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