Jennas Leben läuft perfekt, deshalb ist es kaum rational erklärbar, warum sie auf einmal mit einem gefesselten Mann im Kofferraum und einer Waffe im Hosenbund unterwegs ist. Noch vor wenigen Stunden war sie die Verlobte von Nate Wexler, einem bekannten Physiker. An diesem Abend eröffnete er ihr bei Kerzenschein und Weingläsern, dass ihm eine bahnbrechende Entdeckung gelungen sein, die die Grenzen der Physik auf den Kopf stellen wird. Dann ging alles ganz schnell: Fremde Männer stürmten ins beschauliche Wohnzimmer, nahmen alles mit, was sie kriegen konnten und entführten schließlich Jenna und Nate. Nun ist Nate tot und Jenna weiß nicht, wie sie sich verhalten soll. Sie wendet sich verzweifelt an einen Privatdetektiv.
Nate hat eine Möglichkeit gefunden, nur für einen Sekundenbruchteil in der Zeit zurückzureisen. Aber „Split Second – Zurück in der Zeit“ ist nichts für Fans von Zeitreisenromanen. Denn genau das will der Roman gar nicht sein. Besser beschreiben ließe er sich als Actionthriller mit wenig Augenmerk auf die Figuren, mehr Interesse an einer rasanten Handlung. Dabei ist die wichtigste Hauptfigur – Jenna – nicht wirklich glaubhaft. Obwohl der Einstieg gut ist. Es geht quasi von 0 auf 100 in nur wenigen Sekunden. Man lernt Jenna in der Interaktion mit ihrer Schwester und deren Säugling kennen und nur wenige Seiten danach hat sie eine Waffe in der Hand und flieht vor unbekannten Gefahren. Wer’s mag, findet vielleicht sogar Gefallen an diesem Roman. In meinen Augen ist er leider weder gut geschrieben, noch gut gemacht. Im Mittelpunkt steht Action, weniger Logik. Wer spannende Ideen zu Zeitreisen sucht, ist hier auf jeden Fall falsch.
Nichts für Fans von Zeitreiseromanen, wer Action mag, kommt hier eventuell auf seine Kosten.
Douglas E. Richards: Split Second – Zurück in der Zeit.
Heyne, Mai 2018.
448 Seiten, Taschenbuch, 14,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.