Menschen unterwegs, bei Abschieden, Trennungen und der Suche begleitet die südafrikanische Autorin Deborah Levy in den zehn Kurzgeschichten in ihrem Band „Black Vodka“. Meist sind es flüchtige Begegnungen – im Restaurant, in Prag, Wien oder London. Und selten machen sie Hoffnung. Nur in der letzten Geschichte erzählt die 55-Jährige, die mit ihrem Buch „Heim schwimmen“ Finalistin des Booker-Preises war, sehr schön, dicht und liebenswert von einem besseren Leben, das zwei Waisenkinder suchen und finden. In Bilder schreibt Deborah Levy und schält die Geheimnisse der Figuren nicht immer ganz heraus. Manchmal bleiben sie rätselhaft und immer sind diese Anti-Helden sie melancholisch und taumeln am Abgrund.
Deborah Levy: Black Vodka.
Verlag Klaus Wagenbach, August 2014.
128 Seiten, Gebundene Ausgabe, 16,90 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Julia Gaß.