Das junge Mädchen Elster wächst fernab der gewaltigen Türme in der Wildnis auf. Ihre Familie lebt in einem großen Clan und man hilft sich gegenseitig. Doch trotzdem mangelt es oft am Nötigsten und alle müssen sich in Entbehrung üben. Ausgerechnet dieses Mädchen wird ausgesucht, um mit dem Adeligen Valentin, der seit Kindestages im Überfluss der Türme lebt, um mit ihm ein lange gehütetes Geheimnis aufzudecken. Natürlich ist bei diesem Duo Streit vorprogrammiert und auch ihre Reise ist alles andere als einfach!
Susanne Gerdoms neustes Werk entwirft eine fiktive Welt aus Türmen und zwei Bevölkerungsschichten. Die Schluchter leben am Fuß der Türme und sind dazu verpflichtet, auch noch für die eher mit Feiern beschäftigten Türmer zu sorgen. Deshalb reichen ihre Erzeugnisse auch selten dazu, die Mägen aller Familienmitglieder zu füllen. In den Türmen allerdings leben die Menschen in Saus und Braus, alles ist im Überfluss vorhanden und arbeiten muss von den Reichen niemand. Valentin muss sich lediglich mit seinen Unterrichtsstunden plagen – und das ist ihm schon zu viel. Gerne hätte Elster seine Probleme, denn bei ihr geht es täglich ums nackte Überleben und sie muss ständig fürchten, dass eines ihrer Familienmitglieder zu Schaden kommt.
Der Roman entwickelt sich insgesamt nur schleppend und ist nicht immer das blühende Leben. Gerade zu Beginn wird zwar das Interesse der Leserinnen und Leser geweckt, dann aber ohne gradlinige Führung wahllos erzählt, bis die wirkliche Geschichte ins Rollen kommt. Dieses Phänomen tritt auch im weiteren Verlauf immer mal wieder auf, so dass man das Gefühl erhält, dieser Roman hätte problemlos gut 150 Seiten kürzer sein können. Die Idee allerdings ist toll umgesetzt, hat nur ihre Längen.
Ein allenfalls netter Roman für Kids ab 14 Jahren, Mädchen und Jungen gleichermaßen!
Susanne Gerdom: Queen of Clouds: Die Wolkentürme.
bloomoon, September 2014.
512 Seiten, Taschenbuch, 14,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.