Die Hündin Narbe hat nur ein Auge und ist nicht sonderlich beliebt. Nach einem Streit im Rudel wird sie sogar ausgegrenzt. Da stolpert sie über den Hund Max, der auf der Suche nach seiner Familie ist. Einst hatte er eine Wohnung, ein Frauchen, einen kuscheligen Korb und eine Leine. Nichts, was Narbe sich wünschen würde. Und doch beschließt sie, mit Max zu ziehen. Denn irgendetwas, das spürt sie, verbindet die beiden. Dann hat sie nachts sonderbare Träume von sich und Max, als sie noch andere Hunde waren, in einem anderen Leben. Sollte es so sein, dass sie füreinander bestimmt sind? Doch wer ist der Mensch, der hinter ihnen her ist und sie in den Träumen ängstigt? Ist er ihnen vielleicht schon wieder auf den Fersen?
David Safiers ‚Ballade‘ liest sich wie eine Fabel. Man sollte gut damit klarkommen, dass zwei der drei Hauptfiguren Hunde sind. Und die dritte ihnen vor allem an den Kragen will. Mit hat „Die Ballade von Max und Amelie“ bei weitem nicht so gut gefallen wie manch anderer Safier-Roman. Seine Fans sehen das sicher ähnlich, ist der Autor doch vor allem für witzige, leichtgängige Romane zuständig. Mit „Die Ballade von Max und Amelie“ wendet er sich von diesem Schema ab.
Was den Roman dennoch lesenswert macht, ist die Geschichte des großen Ganzen. Max und Narbe sind sich schon in zig Leben begegnet und immer wieder kreiste ihre Geschichte um die Liebe und den einen Menschen, der gegen ihre Liebe war. Um endlich zusammen zu sein, müssen sie herausfinden, was ganz am Anfang geschah und wie das alles zusammenhängt.
Der ganz große Wurf war dieser Roman nicht, man konnte ihn aber lesen.
David Safier: Die Ballade von Max und Amelie.
Kindler, November 2018.
368 Seiten, Gebundene Ausgabe, 18,00 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.