Cornelia Funke: Die Farbe der Rache: Tintenwelt 04

Fünf glückliche Jahre hatten alle seit den Geschehnissen in „Tintentod“. Aber dann wird Eisenglanz gesichtet, der Glasmann von Orpheus, dem erbitterten, silberzüngigen Feind von Meggie, Mo und Staubfinger. Denn Orpheus plant Rache, an allen, die ihn zu Fall gebracht haben, doch vor allem an Staubfinger, und er nutzt einen furchtbaren Zauber. Sind Bilder mächtiger als Worte? Staubfinger zieht aus, die Antwort zu finden. Und der Schwarze Prinz macht sich auf die Jagd nach Orpheus, mit Staubfingers Stiefsohn Jehan und einer jungen Hexe, die den Zauber, den Orpheus nutzt, besser versteht als sie alle.

Ungefähr fünf Jahre nach „Tintentod“ setzte die Fortsetzung der Tinten-Saga hier an. Ich habe mich sehr gefreut als ich erfuhr, dass es einen weiteren Band dieser Reihe geben wird, wie sehr habe ich die anderen drei geliebt. Leider muss ich aber sagen, dass sich hier der Charme der vergangen drei Bücher nicht wieder findet. Die Magie, die der Schreibstil von Cornelia Funke damals hatte, ist hier verblasst, er konnte mich nicht mehr fesseln, nicht mehr mitreisen. Lag das nun daran, dass ich einfach älter geworden bin und mich nicht mehr so sehr in diese magische Welt verlieren konnte wie ich es damals in meiner Jugend konnte oder daran, dass sich eben auch der Schreibstil der Autorin in all den Jahren weiter entwickelt hatte und eventuell sogar anderes geworden ist?

Insgesamt geht die Geschichte sehr schleppend voran, passiert doch etwa dann ist das in wenigen Worten abgespeist worden und es ging wieder den gewohnten Gang weiter. Besser keine Fortsetzung als so eine, es kam einem teils so vor, als wären Cornelia Funke die Ideen für die Geschichte ausgegangen.

Noch dazu waren die meisten der so lieb gewonnenen Charaktere einfach komplett abwesend in der Geschichte, wo waren sie geblieben? Sie hätten ruhig alle ihre Aufmerksamkeit bekommen sollen. Und was ist aus meinem so sehr gemochten Staubfinger geworden? Er wirkt in diesem Buch recht blass und man kann ihm eigentlich nur beim Trübsal blasen, beim Aufgeben, zusehen. Orpheus, der große Böse ist der jämmerlichste Böse, den ich je erlebte, er ist so nervig und dennoch ist viel in dieser Geschichte aus seiner Sicht geschrieben-aus einer selbstmitleidigen, überheblichen noch dazu. Kein Wunder, dass es mir schlussendlich egal war, was aus ihm wurde. Außerdem bekam er eh einen unspektakulären Abgang.

Fazit: Eine Fortsetzung, die man sich sparen kann, sie ist nicht lesenswert und meiner Meinung nach überflüssig. Es ist besser, man behält die magische Welt der ersten drei Bände im Kopf und liest diese Fortsetzung gar nicht.

Cornelia Funke: Die Farbe der Rache: Tintenwelt Band 4
Dressler, April 2025.
352 Seiten, Taschenbuch, 14,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Katja Plattner.

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