Jane Benett ist Kommissarin in London. Eigentlich steht sie lieber in der zweiten Reihe, aber ihr Vorgesetzter Lockyer ist noch vom letzten Fall angeschlagen und irgendwie nicht er selbst. So muss Jane sich selbstständig mit dem Fall um das verschwundene Mädchen befassen. Theoretisch ist sie dazu sehr gut in der Lage, aber die Verantwortung zu haben macht ihr zu schaffen. Dazu kommt, das beinahe zeitgleich auch noch ein ehemaliger Kollege verschwunden ist. Die beiden Fälle scheinen zusammenzuhängen, denn der Tatverdächtige in ihrem Fall war auch der Tatverdächtige bei seinem letzten Fall, jedoch konnte er nie überführt werden. Dann taucht die erste Leiche auf und der Verdacht erhärtet sich, dass es sich bei den Morden um grauenhaft schiefgegangene psychiatrische Experimente handelt. Aber wer ist darin noch verwickelt und vor allem: Wer ist noch verschwunden?
Die Handlung ist sehr geschickt aufgebaut. Auf den Täter wäre ich niemals gekommen. Ich weiß, das heißt nicht viel, aber man geht den ganzen Weg mit Jane und hat mehrere zur Auswahl und erst ganz ganz am Schluß, wenn Sie die Wahrheit erkennt, dämmert es dem Leser. Durch die Mordmethode ist immer die Zeit knapp und das hat die Autorin gut rübergebracht. Auch der Nebenplot, dass Lockyer und Jane mit der Frau des verschwundenen Polizisten befreundet sind und Lockyer sich unmöglich benimmt, trägt zur Spannung bei. Ich kannte die Autorin noch nicht, mochte aber die Art, wie sie ihre Spannung aufbaut und hält.
Fazit: Spannender Thriller, nix für Leute mit Platzangst.
Clare Donoghue: Kein Sterbensort.
LYX, Dezember 2016.
416 Seiten, Taschenbuch, 9,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.