1969 legen die Geschwister Simon, Daniel, Klara und Varya ihr Geld zusammen, um eine Wahrsagerin zu besuchen, die angeblich den Todestag voraussagen kann. Da sind sie noch Kinder und können darüber lachen. Aber was macht es mit ihnen, ihren Todestag zu wissen? Macht es einen Unterschied, ob sie daran glauben oder nicht? Diesen Fragen geht Chloe Benjamin in diesem Hörbuch nach.
Die Geschichten der vier werden nacheinander erzählt, sozusagen in ihrer Todesreihenfolge. Der homosexuelle Simon sucht sein Glück im liberalen San Francisco der 80ger Jahr. Es gelingt ihm sich zu seiner Homosexualität zu bekennen, er findet immer wieder tolle Liebhaber, aber damit ist auch früh klar, warum sein Todesdatum das erste ist.
Klara ist von Magie fasziniert, kann ihre Leidenschaft aber im Gegensatz zu ihrem Bruder nicht ausleben, weil sie glaubt, mit langweiligen Jobs Geld verdienen zu müssen. Als sich das endlich ändert, hat sie ihr nicht mehr weit entferntes Todesdatum immer vor Augen und wird auch nicht wirklich glücklich.
Daniel, der Arzt, glaubt zwar nicht an die Prophezeihung, auch nicht, als sie sich bereits zwei Mal erfüllt hat, aber kurz vor seinem Todestag macht er noch einen kompletten Check-up. Man kann aber nicht nur an Krankheiten sterben.
Varya versucht es von der wissenschaftlichen Seite anzugehen, aber auch ihr Tag ist vorbestimmt.
An sich ein spannendes Thema, dem leider etwa nach der Hälfte die Luft ausging. Ab da wurde es langweilig und ich habe nur noch auf eine Auflösung gewartet. Trotzdem blieb das Hörbuch im Gedächtnis, weil es doch spannend war, zu hören wie das Wissen des Todesdatum das Denken und Handeln der vier Geschwister bestimmt hat. Oft unbewusst, aber immer im Hintergrund. Das wirft natürlich auch die Frage auf, wie frei unser Handeln eigentlich ist und wie wir es positiv beeinflussen können. Ich würde das Hörbuch also durchaus empfehlen, aber vor den deutlichen Längen warnen.
Chloe Benjamin: Die Unsterblichen, gelesen von Wolfram Koch.
Der Hörverlag & Audible, Oktober 2018.
Hörbuch Download, Ungekürzte Fassung, 13 Stunden und 25 Minuten.
Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.