Zac hat Leukämie und hat gerade die Knochenmarktransplantation hinter sich, als ins Nachbarkrankenzimmer ein neuer Bewohner einzieht. Schnell hat Zac erkannt, dass es ein Mädchen in seinem Alter sein muss. Und da er sein Zimmer nicht verlassen darf, nimmt er per Klopfzeichen an der Wand Kontakt zu ihr auf. Mia, das ebenfalls 17-jährige Mädchen, ist wütend und ihres Partylebens beraubt. Dabei versteht sie gar nicht, wie gut sie es doch hat! 95% Überlebenswahrscheinlichkeit – davon träumt Zac lediglich nachts. Zwischen den ungleichen Teenagern entwickelt sich eine Freundschaft.
Bücher über Krebs, auch für Jugendliche, gibt es mittlerweile viele. Vor allem nach dem Erfolg von John Greens „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ sind sie wie Pilze aus dem Bücherregal gesprossen. Auch „Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ ist eins von ihnen, aber ein gutes! Erwartet man keine bahnbrechenden neuen Erkenntnisse und ist mit guter, sogar teils witziger Unterhaltung zufrieden, ist dieser Roman eine gute Wahl! Ja, auch Bücher zu ernsten Themen können und dürfen einstweilen einen amüsanten Ton ansprechen. Aber Betts zieht dabei die behandelten Themen keinesfalls ins Lächerliche.
Meist abwechselnd berichten die beiden Jugendlichen von ihren Erlebnissen und obwohl sie durch eine ähnliche Hölle gehen, nehmen sie diese ganz unterschiedlich wahr. Zac ist ein Kämpfer und gibt nicht auf, so schwer seine Therapie auch sein mag. Mia kann gar nicht glauben, was ihr gerade passiert. Sie ist es gewohnt, auf jeder wichtigen Party mit von der Partie zu sein und ist fassungslos, als ihr kurz vor dem Abschlussball die Haare ausfallen. Nur ihrem festen Freund hat sie gesagt, was wirklich los ist. Ihre übrigen Kontakte glauben, dass sie Urlaub und eine Ausbildung in Sidney macht, während sie im Krankenzimmer liegt. Zwischen den beiden jungen Menschen entwickelt sich nach und nach eine ganz besondere Beziehung, die nicht nur bekannten Klischees folgt.
Ein toller Roman, auch wenn er auf einer Welle mitschwimmt.
A. J. Betts: Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe.
Fischer, September 2014.
336 Seiten, Gebundene Ausgabe, 14,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.