Der Verlust von Menschlichkeit am Arbeitsplatz ist das zentrale Thema von Tom Hoflands Groteske „Nimms nicht persönlich.“ Der Roman thematisiert, wie Menschen in einem kapitalistischen System oft reduziert werden auf ihre wirtschaftliche Nützlichkeit.
Als ein Schweizer Unternehmen eine Firma in den Niederlanden übernimmt, wird eine gesamte Abteilung überflüssig. Lute soll die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu bringen, von sich aus zu kündigen. Und weil er sich damit überfordert fühlt, holt er sich Hilfe vom zwielichtigen Lombard und seinem Spießgesellen Reiner. Doch die beiden gehen alles andere als sanft mit Lutes Kollegen um …
Diese schwarze Komödie entführt den Leser in eine Welt voller surrealistischer Elemente. Die Handlung beginnt realistisch, um dann ins Absurde abzudriften – spätestens als Lute bemerkt, dass Lombard offenbar in einem mit Erde gefüllten Anhänger nächtigt.
Interessant ist Lutes Charakter. Er ist immer auf Beschwichtigung, Harmonie und die Vermeidung von Konflikten aus. Erst dadurch ermöglicht er aber Lombard, seine dunklen Machenschaften zu entfalten. Insgesamt durchaus lesenswert.
Mit dem niederländischen Original „De menseneter“ gewann Tom Hofland 2022 den BNG Bank Literatuurprijs.
Tom Hofland: Nimms nicht persönlich
Aus dem Niederländischen übersetzt von Christiane Burkhardt
Kein & Aber, April 2025
256 Seiten, gebundene Ausgabe, 23 Euro
Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.