Auf einem Buch-Cover den Namen Tim Burton zu lesen spricht schon für sich. Wenn jedoch auch der Blick hinein, das Blättern der Seiten an sich, ein Schmunzeln verursacht, das Verziehen einer Augenbraue und das leicht amüsierte Kopfschütteln, dann hat auch Tim Burton einen Volltreffer gelandet. Dann sind es Das traurige Ende des Austernjungen und andere Geschichten.
Das edel gestaltete Buch von gerade einmal 121 Seiten lässt sich in wenigen Stunden, Minuten, gar Augenblicken verschlingen. Die Geschichten von Glotzaugen, Roboterjungen, Schmutzfinks Bescherung oder auch der Vielaugen-Lola hinterlassen beim Leser einen gesteigerten Sinn für Humor, wie ihn nur wenige Autoren hervorzurufen schaffen. Kaum eingetaucht in seine Welt, schafft es Tim Burton, einen immer tiefer zu ziehen und für die doch so menschlichen Grotesken zu begeistern. Für Vielleser und Wortakrobaten gleichermaßen geeignet als ausgefallenes Geschenk zur Weihnachtszeit.
Begeistert haben mich vor allem die Geschichten rund um Augen. Nicht zuletzt sorgt Burton durch seine verrückt-schönen Zeichnungen für das besondere Quäntchen an Selbstverständnis der einzelnen Texte. Seine Reime und Schmunzeleien, die Ideen und Bilder: All das macht das Buch schon jetzt zu einem Klassiker, der in keinem Bücherschrank fehlen darf.
Tim Burton: Das traurige Ende des Austernjungen und andere Geschichten.
Quadriga, September 2011.
128 Seiten, Gebundene Ausgabe, 15,00 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Annett Bergk.