In dem neuesten Werk des US-amerikanischen Autors Richard Powers, der mit seinem 2005 auf Deutsch erschienenen Roman „Der Klang der Zeit“ für Furore sorgte, geht es um eine Vater-Sohn-Beziehung. „Erstaunen“ heißt es.
Ein Astrobiologe, der nach Leben auf fremden Planeten forscht, versucht seinem am Asperger-Syndrom leidenden Sohn Robin ein möglichst angenehmes Dasein zu verschaffen. Robin jedoch trauert immer noch – genauso wie der Vater – um seine Mutter Aly, die bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist.
Um den Jungen auf andere Gedanken zu bringen, verbringt der Vater mit ihm ein paar Tage in den Smokies, einem Gebirgszug in den Appalachen. Die beiden erfreuen sich an der Natur und erfinden Geschichten über mögliches Leben im All.
Doch zurück im Alltag beginnen Robins psychische Störungen aufs Neue. Erst ein neuartiges wissenschaftliches Experiment scheint für eine dauerhafte Besserung zu sorgen …
Powers‘ Roman ist eine Mischung aus Science-Fiction, politischem Manifest für den Umweltschutz und Vater-Sohn-Beziehungs-Geschichte. Robins zwischenzeitlicher Einsatz zur Rettung der Artenvielfalt kommt etwas penetrant daher. Durch das gänzliche Fehlen von Humor wirkt der gesamte Roman auf Dauer etwas spröde.
Richard Powers: Erstaunen.
Aus dem Englischen übersetzt von Manfred Allié & Gabriele Kempf-Allié.
S. Fischer, September 2021.
320 Seiten, Gebundene Ausgabe, 24,00 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.