Philip Teir: So also endet die Welt

Der Roman erzählt von einem Konflikt zwischen den Eheleuten Julia und Erik, der sich immer weiter verstärkt. Anstatt die Ferien in ihrem Sommerhaus, das nur wenige hundert Meter von der finnischen Küste entfernt ist genießen zu können, schaukelt sich ein Familiendrama auf. Julia ist Autorin und flüchtet sich ins Schreiben um der Einsamkeit zu entfliehen. Von ihrem Mann Erik fühlt sie sich schon längst nicht mehr verstanden. Erik seinerseits verheimlicht ihr, dass ihm sein Job als Informatiker gekündigt wurde. So ertränkt er seine Probleme immer wieder im Alkohol. Er hat keinen Plan, wie es mit seinem Leben weitergehen könnte.

Im Nachbarhaus, in dem Julias einstige Jugendfreundin Marika mit ihrem Partner und dem gemeinsamen Sohn Leo wohnt, ist das Zusammenleben ein ganz anderes. Unkonventionell und alternativ unterscheidet sich die Lebensform der Nachbarsfamilie, die sich dem Umweltaktivismus verschrieben hat und sich auf den Weltuntergang vorbereitet, bzw. zu einer Art vorindustrieller Welt zurückkehren will, gravierend von Julias Familienleben. Aber auch Marika hat ihre ureigenen Probleme mit ihrem Partner.

Seite um Seite nimmt das Unheil weiter seinen Lauf. Julia und Erik hadern mit sich, mit dem Partner und dem Leben an sich. Zudem steckt Julia in einer Schreibblockade fest. Der zehnjährige Sohn Anton fordert mit seinen Problemen mehr Beachtung. Die dreizehnjährige Tochter Alice verliebt sich in den Nachbarsohn Leo. Als dann Eriks Bruder Anders und Julias Eltern im Sommerhaus anreisen, sorgt das für weiteren Konfliktstoff.

Alle sind gefangen in ihrem Leid.

Das seit langem im Keller stehende Wasser läuft irgendwann unter der Kellertür heraus und verteilt sich auf dem Hof. Julia selbst denkt beim Anblick des vielen Wasser an etwas Symbolisches und Freudianisches.

Das Ende bleibt offen.

Philip Teir: So also endet die Welt.
Blessing Verlag, Mai 2018.
304 Seiten, Gebundene Ausgabe, 20,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Annegret Glock.

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