Pernille Hughes: Zehn Jahre du und ich

Ally und Charlie waren das Traumpaar schlechthin. Ally und Becca waren die besten Freundinnen aller Zeiten. Charlie und Becca hingegen waren die besten Feinde aller Zeiten. Ally zuliebe haben sie immer nur gestichelt und Waffenstillstand gehalten. Doch Ally gibt es nicht mehr. Ally ist nach schwerer Krankheit verstorben und die Welt von Charlie und Becca eine andere. Sie hofften, dass sie sich bei der Beerdigung das letzte Mal sehen müssten. Doch Ally hat andere Pläne für sie. Sie hat eine Liste mit Dingen erstellt, die sie gerne noch getan hätte. Zeitlich hat das allerdings nicht mehr hingehauen und nun möchte sie, dass Charlie und Becca diese Dinge gemeinsam tun und dabei jeweils einen Teil von Allys Asche verstreuen. Auch das noch! Die beiden beschließen, dass sie wenigstens einmal im Jahr die Anwesenheit des jeweils anderen ertragen können und widmen sich den Aufgaben.

„Zehn Jahre du und ich“ ist ein etwas anderer Liebesroman mit leichten Schwächen. Die Protagonisten sind Charlie und Becca, ihres Zeichens ziemlich beste Feinde. Sie lassen keine Gelegenheit auf, den jeweils anderen zu schikanieren und in einem besseren Licht dazustehen. Die Aufgaben passen den beiden so gar nicht in den Kram, denn am besten ist es, wenn zwischen Charlie und Becca mindestens ein Kontinent Platz ist. Doch mit der Zeit – wie sollte es auch anders sein – lernen sie einander auch zu schätzen. Doch es vergehen noch viele Jahre, bis sie zu wichtigen Erkenntnissen kommen.

Hier liegt auch eine der wenigen Schwächen des Romans. Er ist im Mittelteil ein bisschen langwierig gestaltet. Überwindet man diese eher zähen Passagen, wird man aber mit einem tollen Schlussteil belohnt. Der Anfang ist ohnehin gut. Nur zwischendrin holpert es wie gesagt mal ein wenig. Ansonsten ein sehr gelungener, spaßiger Roman über zwei Menschen, die widerwillig zueinander finden.

Pernille Hughes: Zehn Jahre du und ich.
Aus dem Englischen übersetzt von Lena Kraus.
dtv, August 2022.
432 Seiten, Taschenbuch, 13,95 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.

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