Kevin Hearne: Die Chronik des Eisernen Druiden 09: Zerschmettert

Der letzte Auftritt unseres Druiden steht an. Atticus O´Sullivan, Owen sein einstiger Lehrmeister und Granuaile, die erste von Atticus ausgebildete Druidin der Neuzeit stemmen sich gegen das Vorhaben Lokis, den Weltenbrand, auch Armageddon genannt, wahr werden zu lassen. Allein, all ihre aufopfernde Mühe ist vergebens – auf der ganzen Welt beginnen die Verbündeten Lokis ihre unheiligen Pläne in die Tat umzusetzen.

Atticus weiß, dass er die Verantwortung für den Untergang der Welt trägt, weiss, dass er nur durch und mittels Verbündeter eine noch so geringe Chance hat, die übermächtigen Horden Lokis, seine Zombiearmee und die Dämonen aus den Höllenreichen aufzuhalten. Doch, wie nur soll ausgerechnet er, der doch so gut wie alle Götter der Pantheons auf die eine oder andere Art gegen sich aufgebracht hat, hier eine schlagkräftige Truppe hinter sich vereinen?

Die Chancen für Gäa stehen wahrlich nicht gut, als Atticus und seine zögernden Verbündeten in ihren letzten Kampf ziehen …

Es ist vollbracht, Kevin Hearne und sein Deutscher Verlag haben die Reihe um den Eisernen Druiden erfolgreich, und ins sich rund abgeschlossen. Und es gibt – natürlich – ein Wiedersehen mit so gut wie jeder wichtigen Figur aus der Reihe. Die Gastauftritte reihen sich aneinander, sind letztlich vielleicht sogar ein paar zu viel, für den doch erfreulich kurz gebliebenen Roman. Neben Entwicklungen, die der Atticus-kundige Leser erwarten konnte, hat der Autor aber auch einige handfeste Überraschungen in seine Handlung mit eingebaut. Da wird so mancher Fan große Augen bekommen, der herrscht Drama und Verzweiflung, Selbstaufopferung und Mut, dass die alten Barden ihre helle Freude gehabt hätten. Aber, und das muss ich auch konstatieren, ein krönender Abschluss, der Höhepunkt der Reihe ist der Band nicht.

Gerade die ersten Bände des Zyklus´ überzeugten die Leser durch ihr Tempo, ihren Witz und die Situationskomik. Dies ging der Serie über die Jahre in wenig verloren – auch, weil – naturgemäss – der Kanon der handlungsrelevanten Figuren immer größer wurde, aber auch, weil der Autor weitere zentrale Handlungsträger eingebaut hat. Dies ermöglichte Hearne, seinen Plot auf eine viel breitere und damit überzeugendere Basis zu stellen, wobei diese Entwicklung leider zu Lasten der Faszination ging. Das Buch bringt den großen Handlungsbogen zu einem in sich runden Ende, wobei das große Happy-End glücklicherweise – es hätte auch so gar nicht ins Bild gepasst – vermieden wurde.

Für Neuleser der Reihe angesichts der vielen Reminiszenzen ungeeignet, richtet sich der Roman an die begeisterten Fans des Druiden, bietet diesen noch einmal ein willkommenes Wiedersehen mit unzähligen Figuren aus der bisherigen Handlung und schließt diese in sich logisch ab.

Kevin Hearne: Die Chronik des Eisernen Druiden 09: Zerschmettert.
Klett-Cotta, Juli 2019.
334 Seiten, Taschenbuch, 17,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Carsten Kuhr.

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