Tag 21 ist der Tag, an dem die jugendlichen Straftäter, die aus dem Weltraum zur Erde zurückgekehrt sind, erste Krankheitssymptome zeigen müssten – wenn diese Erde noch atomar verseucht ist.
Zu der Angst, dass Kinder mit ernsten Symptomen am Tag 21 tatsächlich die Strahlenkrankheit haben könnten, kommen zahlreiche andere Probleme.
Das Camp der jugendlichen Straftäter wurde von Erdgeborenen überfallen und es ist eine Herausforderung, sich gegen diese Gruppe zu schützen.
Bellamy sucht immer noch seine verschwundene Schwester Octavia und versucht ihren Aufenthaltsort herauszufinden, indem er eine Erdgeborene gefangen hält. Sasha soll ihm verraten, wer Octavia entführt hat und wohin sie verschleppt wurde.
Allerdings spielt Sasha auch für andere Camp-Bewohner eine große Rolle, so enthüllt sie, dass die Menschen, die auf der Erde überlebt haben, in mindestens zwei Gruppen auseinander gefallen sind, die völlig unterschiedlich mit den Neuankömmlingen aus dem Weltraum umgehen. Außerdem versorgt sie die Gruppe heimlich mit Nahrung, einer Art mutiertem Mais.
Vor allem lüftet sie ein Geheimnis, dass ein völlig neues Licht auf alle Vorkommnisse im Raumschiff wirft: Die 100 sind nicht die erste Delegation Menschen, die auf der verlassenen Erde gelandet sind …
In vielen Rückblicken wird auch das Leben auf den Raumschiffen beschrieben, der Sauerstoffmangel droht viele Bewohner zu töten und die Hierarchie der Gemeinschaft wird über Leben und Tod des Einzelnen entscheiden.
Auf der Erde müssen die Jugendlichen nicht nur mit der feindlichen Umwelt und den Erdgeborenen kämpfen, sie erfahren auch Dinge übereinander, die in der Vergangenheit geschehen sind und zu neuen Feindschaften und Allianzen führen.
Die tapfere Clarke, die versucht, nichts von allem, was geschieht, nur auf den ersten Blick zu beurteilen, ist hin und her gerissen von ihren Gefühlen zu Bellamy und Wells. Ihre Versuche, auf dem Raumschiff und auf der Erde moralisch richtig zu handeln, werden von Wells in Frage gestellt.
Überhaupt stehen in Band zwei die Beziehungen zwischen den Figuren im Mittelpunkt.
Eine schöne Fortsetzung der SF-Geschichte, spannend zu lesen, ganz unabhängig davon, ob man die Fernsehserie verfolgt oder nicht.
Kass Morgan: Die 100: Tag 21.
Heyne, Oktober 2015.
320 Seiten, Taschenbuch, 12,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Corinna Griesbach.