Dass der Franzose Joann Sfar eigentlich Comic-Zeichner ist, merkt man seinem aberwitzigen und schrillen Debütroman „Der Ewige“ an. Die Geschichte ließe sich hervorragend in Bilder umsetzen. Und die wären zum Teil recht drastisch – die Farbe Rot für das viele Blut wäre eindeutig in der Übermacht. Aber wie sollte das bei einem Vampirroman auch anders sein?
Der Ukrainer Jonas stirbt auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs. Doch muss er bald feststellen, dass der Tod nur vorübergehender Natur war. Schon bald erwacht er als Vampir, immer noch verliebt in seine Jelena …
Was folgt, ist eine wilde, nicht ganz ernst gemeinte Achterbahnfahrt mit vielen überraschenden Wendungen. Sie reicht bis in unsere Gegenwart, und es beteiligen sich allerlei Fantasygestalten wie Alraunen, sprechende Bäume oder Werwölfe daran. Und dann ist da noch eine selbstbewusste Psychologin. Langeweile kommt hier garantiert nicht auf. Sehr empfehlenswert.
Joann Sfar: Der Ewige.
Eichborn, März 2015.
386 Seiten, Gebundene Ausgabe, 22,99 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.