Jan Steinbach: Das Café der kleinen Kostbarkeiten

Luise und Ludwig sind die Protagonisten in einer Geschichte, in der Zimt, Marzipan, Kekse und der Weihnachtsmarkt von Lübeck, gewürzt mit einer gehörigen Portion Romantik, den perfekten Nährboden für eine Liebesgeschichte bieten. Wer es angesichts der Vornamen bereits ahnt: Luise und Ludwig sind dem Teenager-Alter seit einiger Zeit entwachsen.

Luise verhält sich jedoch wie ein Teenager, jedenfalls, wenn es nach Jochen, ihrem Sohn geht. Sagt die Mutter unvermittelt das gemeinsame Weihnachtsfest ab und fährt von Frankfurt nach Lübeck, um in der Hansestadt das Weihnachtsfest mehr oder weniger allein zu verbringen. Normal ist so etwas doch nicht, oder? Luise hat ihre Gründe. Hubert, ihr verstorbener Mann, und sie hatten sich geschworen, ein Weihnachtsfest in der Stadt mit Holstentor an der Ostsee zu verbringen. So wie einst einmal, als sie eine unvergesslich schöne Zeit hier erlebten.

Derweil muss Ludwig sein kleines Café aufgeben. Nur noch ein Weihnachtsfest. Die Kuchen- und Gebäckbackerei ist einfach nicht lukrativ genug. Seufzend betrachtet er die leeren Stühle in seinem Café und die fehlenden Kunden am Stand auf dem Weihnachtsmarkt. Da taucht die Frankfurter Luise auf, deren Hobby das Backen von Kuchen und Gebäck ist.

Jan Steinbach schreibt eine simple, eingängige Liebesgeschichte, die die schöne Hansestadt Lübeck zur Kulisse bekommt. Dafür eignet sich die Thomas-Mann-, Günter Grass- und Marzipan-Stadt allemal und versüßt die absehbare Handlung mit reichlich Lokalkolorit. In meiner Ausgabe gibt es als Zugabe Rezepte der leckersten Kuchen samt einer Anmerkung des Autors, welche Fähigkeiten und Erfolge er selbst als Kuchenbäcker erringen konnte. Als würde es noch immer nicht für ein ganzes Buch reichen, befinden sich der Prolog und Kapitel 1 eines weiteren Steinbach-Romans im Anhang.

Weihnachten ist das Fest der Liebe und der süßen Kuchen. Beides bedient der Autor reichlich in „Das Café der kleinen Kostbarkeiten“.

Jan Steinbach: Das Café der kleinen Kostbarkeiten.
Aufbau Verlag, September 2020.
234 Seiten, Taschenbuch, 10,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Michael Pick.

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