„Momo starb ein paar Tage vor Weihnachten.“ So beginnt Monika Marons Erzählung „Bonnie Propeller“. Momo, das war Marons Hund, um den die Schriftstellerin trauert und gleichzeitig einen neuen Hund sucht. Keinesfalls aus Herzlosigkeit, sondern weil Momo wie alle Haustiere eine Art Institution ist bzw. war. Wie der Papst oder ein Staatspräsident. Und wenn diese nicht ersetzt werden, dann droht ein ganzes Gefüge in Unordnung zu geraten. In diesem Fall war das Gefüge Marons Leben.
Mehr oder weniger schicksalhaft zufällig fällt die Wahl auf die Hündin Propeller. Zweifel ob des seltsamen Namens werden nicht zugelassen. Propeller stammt aus einem ungarischen Tierheim und sie soll die erste Hündin in Marons Leben werden.
Nach einer Odyssee und im zweiten Anlauf wird die Hündin im aufkommenden Dämmerlicht eines frühen Morgens auf dem Parkplatz von Michendorff übergeben. Während Gesicht und Fellfarbe dem Foto des Hundes im Internet gleichen, fehlt es an der Höhe. Exakt zehn Zentimeter sind es weniger als angegeben. Die Enttäuschung ist groß.
Propeller hat keinen Hals, ist fast 2 Kilogramm übergewichtig, hat krumme Hinterbeine und Höcker auf den Hüften: Soll das der Hund sein, mit dem die Schriftstellerin schicksalhaft bis zum Tode verbunden ist? Weiterlesen