James Gould-Bourn: Pandatage, gelesen von Hendrik Duryn

Danny Maloony ist erst 28 Jahre alt, als seine Frau stirbt und er plötzlich mit dem gemeinsamen Sohn Will allein dasteht. Nicht nur das Leben stellt Danny fortan vor größere Herausforderungen, auch Will bringt ihn an seine Grenzen. Denn der Junge hat seit dem Tod der Mutter kein einziges Wort mehr gesprochen und Danny ist ratlos. Um letztlich wenigstens die ins Haus flatternden Rechnungen zu bezahlen, besorgt er sich ein Pandabären Kostüm und möchte als Tanzbär im Park auftreten. Doch Danny kann gar nicht tanzen. Auf dem Nachhauseweg trifft er schließlich (verkleidet) auf Will, der von einigen Schulkameraden schikaniert wird. Danny geht dazwischen und verscheucht die Jungs und da kommt tatsächlich ein Wort über Wills Lippen. „Danke.“ Nur ein kurzes Wort, das für Danny die Welt bedeutet. Doch darf er sich keinesfalls als Wills Vater offenbaren, denn Will glaubt, dass Danny weiterhin jeden Tag auf der Baustelle arbeiten geht.

James Gould-Bourn legt mit „Pandatage“ einen amüsanten, liebenswerten Roman vor. Viele Szenen sind urkomisch geschrieben, besonders Dannys Baustellenkollege Ivan sorgt für so manchen Lacher. Manchmal, aber wirklich nur manchmal wirkt der Humor etwas zu skurril und gewollt. Davon mal abgesehen, ist der Roman für einige Lacher gut, hat aber auch auf tiefgehende, gefühlvolle Kapitel. Für einen Debütroman ist „Pandatage“ allemal gelungen.

Die Hörfassung liest Hendrik Duryn, der Schauspieler, den die meisten wohl aus der Serie „Der Lehrer“ kennen. An sich eine gut gewählte Stimme für Danny, nur manchmal kommt mir seine Lesung recht gehetzt vor, was dem Roman den eigentlich liebenswerten Ton manchmal nimmt.

Gerne verfolgt man aber auch im Hörbuch Dannys Lebens- und Leidensweg und fühlt auch mit dem Jungen Will mit, der sich in den Schulpausen vor den anderen versteckt und seinen besten Kumpel für sich sprechen lässt, was besonders bei neuen Lehrern zu Verwunderung führt. Von selektivem Mutismus hat man meist schon einmal gehört, es aber noch nie selbst erlebt. James Gould-Bourn verpackt das ernste Thema sympathisch und so, dass es einem als Leser oder Leserin zu Herzen geht.

Insgesamt gelungene Lektüre von einem Autor, der sicher noch von sich hören lassen wird! Das Hörbuch hat allerdings so seine Schwächen.

James Gould-Bourn: Pandatage, gelesen von Hendrik Duryn.
Argon, Mai 2020.
1 mp3-CD, Gekürzte Fassung, 8 Stunden und 59 Minuten.

Diese Rezension wurde verfasst von Janine Gimbel.

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