Iny Lorentz: Die Rache der Wanderhure

wanderIhr Erzfeind brennt auf dem Scheiterhaufen. Der Ruf von Marie ist wieder hergestellt und sie lebt als Kastellanin zusammen mit ihrem Mann Michel auf Burg Hohenstein. Doch der Frieden währt nicht ewig. Die Böhmen sind erzürnt über König Sigismund, der Papst selbst fordert den Kriegszug und Michel muss sich gegen die Hussiten rüsten. Doch jemand aus den eigenen Reihen will ihn tot sehen.

„Die Rache der Wanderhure“ von Iny Lorentz basiert auf dem gleichnamigen Film. Der wiederum basiert auf dem Buch „Die Kastellanin“, welches ebenfalls von Iny Lorentz ist. Kling verwirrend, ist es auch. Vor allem dann, wenn man den kleinen Aufkleber mit genau diesem Hinweis auf dem Roman übersieht und von einer Fortsetzung der Wanderhuren-Saga ausgeht. Wenn der ersten Phase der Verwirrung nicht gerade übertriebene Wut folgt und man sich der Geschichte ganz unvoreingenommen hingibt, taucht man ein in eine verstrickte, vielschichtige Welt der Ritter und Spielleute, die einen bis zum bitteren Ende nicht mehr loslässt.

Zugegeben: Ich habe die Diskussion über die Notwendigkeit dieses Buches eher mit einem Stirnrunzeln als mit dem durch Nicken begleiteten Heben des Zeigefingers verfolgt. Ein Autor wird ein erfolgreiches Buch nicht noch einmal komplett neu schreiben. Ergo muss auch dieses lesenswert sein. Ganz ohne Beigeschmack jedoch bleibt der historische Roman um die Wanderhure nicht in Erinnerung. Trotz echter Spannung und neuer Handlungsstränge fällt das Buch stilistisch hinter seine Vorgänger zurück. Wahrscheinlich wurde es dann doch ein wenig übereilt geschrieben.

Iny Lorentz: Die Rache der Wanderhure.
Knaur, Januar 2012.
480 Seiten, Taschenbuch, 14,99 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Annett Bergk.

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