Holly Jackson: Good Girl, Bad Blood

Im ersten Band der Serie von Holly Jackson wurde aus Pips Hausaufgabe eine echte Mordermittlung und jetzt hat sie einen professionellen Podcast draus gemacht. Eigentlich wollte sie nur mit dem Fall Andie Bell abschließen, ihre Erkenntnisse publik machen und nie wieder etwas mit irgendwelchen Mordermittlungen zu tun haben. Denn es war nicht jedem recht, dass sie der Wahrheit näher und näher kam, sie wurde bedroht und ihr Hund wurde getötet (vielleicht versehentlich, aber ich habe es der Autorin immer noch nicht wirklich verziehen).

Jetzt in „Good Girl, Bad Blood“ ist Pip in ihrer Stadt eine Berühmtheit, bekannt für erfolgreiche Ermittlungen und es dauert nicht lange, da meldet sich ein Schulfreund, dessen Bruder verschwunden ist. Pip will nicht ermitteln, will sich nicht wieder in den Strudel von Schuld und Angst hineinziehen lassen, aber die Polizei lehnt Ermittlungen ab, da der Junge volljährig ist und sich auch nicht zum ersten Mal nicht zu Hause meldet. Die Mutter bittet, sie hätte doch Erfahrung. Und schon ist sie wieder mittendrin in den Ermittlungen, dieses Mal mit einem Live-Podcast.

Obwohl es um Ermittlungen einer Jugendlichen geht, ist die Good Girl-Reihe weit von ??? oder Fünf Freunden entfernt. Es geht dabei eben auch darum, dass man gefeiert wird, wenn man erfolgreich ist, dass der Erfolg aber auch kostet. Freunde, Sicherheit, Glauben. Außerdem muss sie lernen, dass die Wahrheit nicht immer zur Bestrafung des Täters führt, dass die Wahrheit in der Realität verhandelbar zu sein scheint und der gewinnt, der den besten Anwalt hat. Dass es auch den Opfern wieder wehtut, wenn die Wahrheit ans Licht gezerrt wird. Umso schlimmer, wenn dann dem Täter geglaubt wird.

Wie schuldig kann man als Kind werden?

Außerdem geht es auch um eine sehr alte Mordserie und die Frage, wie schuldig kann man werden, wenn man noch ein Kind ist und dem Vater alles glaubt. All das hat Holly Jackson in eine Geschichte um ein superschlaues (jaaaaa) Mädchen verpackt, dem die Superschlauheit eben nicht immer weiterhilft.

Auch der zweite Band ist wieder superspannend, im Prinzip ein eigenständiges Buch, da es aber viele Anspielungen auf den ersten Band Vorkommen (Andie Bell spielt immer noch eine große Rolle), würde ich zum vollen Lesegenuß empfehlen, mit dem ersten Band zu beginnen. Es lohnt sich.

Holly Jackson: Good Girl, Bad Blood.
Aus dem Englischen übersetzt von Sabine Schilasky.
One, Januar 2023 .
444 Seiten, Taschenbuch, 14,00 Euro.

Diese Rezension wurde verfasst von Regina Lindemann.

Teilen Sie den Beitrag mit Ihren Freunden und Kontakten:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.