Der Science-Fiction Autor George R. R. Martin ist vielen Lesern und Serienfans bekannt durch sein mehrbändiges Werk „Das Lied von Eis und Feuer“. Allerdings schrieb er auch viele Kurzgeschichten, arbeitete erfolgreich als Drehbuchautor und Fernsehproduzent.
Wer die WILD CARDS – Reihe zu lesen beginnt, sollte dies mit viel Freude an Science Fiction und an der Idee von Alternativ-Welten tun und nicht die Welten und Charaktere aus „Das Lied von Eis und Feuer“ suchen.
Gemeinsam mit Daniel Abraham, Melinda M. Snodgrass, Carrie Vaughn, Michael Cassutt, Caroline Spector, John Jos. Miller, Ian Gregellis und S.L. Farell hat Martin das über 500 Seiten starke Gemeinschaftswerk geschaffen, wobei bei jedem Kapitel kenntlich ist, wer der jeweilige Autor ist.
Leider werden zu selten alle Autoren genannt und gewürdigt – zum Teil mag das daran liegen, dass die Komposition sehr gelungen ist und keine unangenehmen Brüche aufweist.
Das Setting ist eine Mischung aus Superhelden- Geschichte und Big-Brother-Container-Situation. Mehrere Helden mit unterschiedlichsten Superkräften messen sich in einer Fernsehshow und wollen Ruhm und Geld erlangen.
Es treten u. a. gegeneinander an: Jonathan Hive, der sich in einen Wespenschwarm verwandeln kann, Lohengrin, den eine unbezwingbare Rüstung schützt, Curverball kann Gegenstände durch bloße Willenskraft bewegen, Dragon Girl verwandelt Kuscheltiere in lebendige Tiere.
Die Vorgeschichte ist abenteuerlich und genial: 1946 befällt ein außerirdisches Virus Manhatten und von dort aus die ganze Welt. 90% der Weltbevölkerung sterben, 9% werden von einer vermeintlich nutzlosen Mutation befallen, ein Prozent scheint als Sieger hervorzugehen, ausgestattet mit Superkräften, dies sind die Asse. In dieser alternativen Welt nach dem Zweiten Weltkrieg wachsen die Menschen mit Präsident Barnett auf, mit den Bildern des Rex Krieges, erleben, wie die Asse im Kampf gegeneinander Häuser einreißen und mit den Laserstrahlen aus ihren Augen töten.
Meine Lieblingskandidatin der Fernseh-Show ist Ana, ein schüchternes Mädchen, das Erde, Sand und Lehm mühelos bewegen und umformen kann, eine Fähigkeit, die Ana erst nach und nach zu nutzen weiß.
Das Gemeinschaftswerk ist basiert auf einer genialen Idee, ist spannend, sprachlich mitreißend und auch dank gutem Druckbild in einem Rutsch zu lesen.
Die Fortsetzung „Der Sieg der Verlierer“ liegt bereit und die Rezension folgt!
George R.R. Martin : Wild Cards 01: Das Spiel der Spiele.
Penhaligon, August 2014.
544 Seiten, Taschenbuch, 15,00 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Corinna Griesbach.