Elias Hirschl: Content

Elias Hirschl, geboren 1994, war 2022 für einige Monate Stadtschreiber in Dortmund. Und tatsächlich finden sich in seinem Roman „Content“ einige Dortmund-spezifische Motive: ein legendärer Stahl-Magnat, den es nie gegeben hat (Karl Hoesch) und ein See, dessen Ufer eine Thomas-Birne ziert.
Im Nachwort bedankt sich der gebürtige Wiener bei der Stadt Dortmund, ohne deren Stipendium der Roman nicht möglich gewesen wäre.

Inhaltlich ist „Content“ eine ungemein witzige Satire auf moderne Internet-Eigenheiten wie die Künstliche Intelligenz ChatGPT oder Soziale Medien wie Instagram, Facebook und Co.
Die namenlose Erzählerin arbeitet in einer Firma namens „Smile Smile“, die quasi fließbandmäßig absurde YouTube-Videos oder Listenartikel („Listicles“) produziert – beispielsweise „Die 13 drogensüchtigsten Filmstars (Nummer 7 ist komplett gestört)“. Seltsamerweise wird davon nie etwas veröffentlicht, was die Erzählerin neugierig macht.

Natürlich ist dieser Roman nicht bloß witzig. Oft bleibt einem das Lachen sprichwörtlich im Hals stecken, denn vieles darin ist schon Wirklichkeit oder könnte es bald werden. Gehackte Facebook-Profile, auf die der Besitzer keinen Zugriff mehr hat etwa, oder eine Künstliche Intelligenz, die den Menschen überflüssig macht.

Elias Hirschl: Content
Januar 2024, Paul Zsolnay Verlag
224 Seiten, gebundene Ausgabe, 23 Euro

Diese Rezension wurde verfasst von Andreas Schröter.

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