Die kleine Eule hat einen großen Traum, seitdem sie denken kann: Ritter will sie werden! Klar, dass sie sich sofort bewirbt, als auf der Burg immer mehr Ritter verschwinden und deshalb neue gesucht werden. Und tatsächlich bekommt sie bald Post und darf auf die Ritterschule.
Allerdings hat die kleine Eule es dort gar nicht so leicht. Schwert und Schild sind viel zu schwer und tagsüber schläft sie oft einfach ein. Doch trotz aller Widrigkeiten schafft sie ihr Ritter-Diplom. Und dann hat das Eule-Sein auch Vorteile, schließlich kann sie prima die Nachtwachen auf der Burgmauer übernehmen, ohne ständig einzuschlafen wie die anderen Ritter.
Als eines Nachts ein großer, gefährlicher Drache an die Burgmauer kommt, zeigt sich einmal mehr, warum anders-sein durchaus seine Vorteile haben kann…
Dass Autor Christopher Denise gelernter Illustrator ist, sieht man diesem Kinderbuch sofort an. Jede Seite für sich ist ein kleines Kunstwerk, jedes Bild voller liebevoller Details. Mit „Die kleine Rittereule“ präsentiert Denise das zweite Kinderbuch, in dem er neben den Illustrationen auch für Text und Geschichte zuständig ist.
Die kleine Eule, die unbeirrt ihren Traum verfolgt, zeigt kleinen Lesern, dass es manchmal ganz gut sein kann, nicht so zu sein, wie alle anderen. Die Seiten, auf denen der Drache auftaucht, können aufgrund der düsteren Bilder beim ersten Lesen ein wenig gruselig wirken. Da die Situation aber sehr schnell aufgelöst wird, kommen auch kleinere Kinder gut mit dem Spannungsmoment zurecht. Klare Leseempfehlung für Kinder ab 3 bis 4 Jahren – und nicht nur für kleine Ritter-Fans!
Christopher Denise: Die kleine Rittereule.
Fischer-Sauerländer, Februar 2023.
48 Seiten, gebundene Ausgabe, 16,00 Euro.
Diese Rezension wurde verfasst von Sarah Beumer.